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Hymnen-Pfiffe im San Siro: Italiens Fans provozieren deutsche Mannschaft!

In einem spannenden Nations-League-Viertelfinale traf die deutsche Nationalmannschaft im Mailänder San Siro auf Italien, doch das Spiel wurde von lautstarken Pfiffen der italienischen Fans während der deutschen Nationalhymne überschattet. Wie Süddeutsche.de berichtet, hatte die Lautstärke der Hymne extra erhöht werden müssen, um die Pfiffe zu übertönen. Dieses Verhalten, das als unüblich für Länderspiele gilt, wurde durch die daraufhin einsetzenden Pfiffe der deutschen Anhänger bei der italienischen Hymne konterkariert.

Vor dem Spiel reisten rund 3.500 deutsche Fans nach Mailand und veranstalteten einen Fanmarsch, der den Geist des Fußballs und die Unterstützung für die eigene Mannschaft zum Ausdruck brachte. Das Rückspiel zwischen Deutschland und Italien ist für Sonntag um 20:45 Uhr in Dortmund angesetzt. Historisch gesehen hat Deutschland zuletzt im Februar 1986 ein Duell gegen Italien gewinnen können, was den Druck auf die Mannschaft in den kommenden Begegnungen erhöht.

Fan-Kultur im Fußball

Die Reaktion der Fans verdeutlicht die Tragweite der Fankultur im Fußball. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Fußball stark von der Arbeiterschicht geprägt, und eine ausgeprägte Fankultur entwickelte sich erst schrittweise. Die Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 und die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 waren entscheidende Faktoren für den Wandel im deutschen Fußball. In den neuen Stadien fanden junge Anhänger vermehrt Platz in den Fankurven, was zu einem Anstieg der Begeisterung führte. Dies wird auch von Planet Wissen bestätigt.

Im Laufe der Zeit begannen Fans, ihre Mannschaften aktiver zu unterstützen, ähnlich wie die britischen Vorbilder. Optische Identifikation mit Vereinen durch Schals und Fahnen nahm zu, und bis Mitte der 1990er Jahre hatten sogenannte Kuttenfans großen Einfluss in den Kurven. Eine kleinere, gewaltbereite Gruppierung, die Hooligans, spaltete sich in den 1980er Jahren ab, wobei viele von ihnen politisch rechtsextrem eingestellt sind und sich meist in Schwarz kleiden.

Die Entwicklung der Ultras

Die Ultras, eine Bewegung mit Wurzeln in Italien, etablierte sich in Deutschland ab Mitte der 1990er Jahre. Sie organisieren sich straffer als Kuttenfans und verfolgen ein breiteres soziales Netzwerk. Politische Ansichten innerhalb der Ultras sind vielfältig und umfassen sowohl unpolitische als auch linke und rechte Strömungen. Während der Fokus der Ultras stets auf dem Fußballspiel und dem Verein liegt, sind die Emotionen während der 90 Minuten im Stadion hoch. Bengalische Fackeln werden häufig gezündet, um Leidenschaft und Unterstützung für die Mannschaft auszudrücken.

Die Spannungen, die sich während des Spiels zwischen Deutschland und Italien zeigten, stehen exemplarisch für die leidenschaftliche und oft hitzige Atmosphäre, die den Fußball prägt. Das baldige Rückspiel in Dortmund könnte eine neue Wendung in dieser Rivalität bringen.

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Mailand, Italien
Beste Referenz
sueddeutsche.de

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