
Am 21. März 2025 pausiert die Fußball-Bundesliga für die Länderspielpause, während der VfB Stuttgart eine entscheidende Mitgliederversammlung abhaltet. In der Hanns-Martin-Schleyer-Halle stehen die Wahlen für das Präsidentenamt auf der Tagesordnung. Drei Kandidaten bewerben sich um das Amt: Dietmar Allgaier (Interimspräsident), Pierre-Enric Steiger und Jochen Haas. Die Wahl beginnt um 11:00 Uhr.
Die Hintergründe der Wahl sind von großer Bedeutung. Claus Vogt, der bis vor kurzem amtierende Präsident, wurde im vergangenen Jahr nach einem Machtkampf abgewählt. bnn.de berichtet, dass Allgaier, der sich nun um eine Bestätigung seines Interimspostens bewirbt, plant, seine Rolle mit seiner Tätigkeit als CDU-Landrat in Ludwigsburg zu vereinbaren. Allgaier hebt die dringende Notwendigkeit hervor, finanzielle Stabilität für den VfB zu sichern und die Infrastruktur des Vereins zu verbessern.
Kandidaten im Detail
Pierre-Enric Steiger tritt zum zweiten Mal zur Wahl an, nachdem er 2021 gegen Vogt verloren hatte. Steigers Plan sieht vor, die restlichen 3,9 Prozent der Aktien der VfB-Profiabteilung an die Mitglieder zu vergeben. Besonders betont er, dass es keinen Lagerwahlkampf zwischen den Kandidaten gibt und dass sie ähnliche Zielsetzungen verfolgen.
Jochen Haas bringt zudem seine finanzielle Expertise in die Wahl ein und spricht über die Notwendigkeit eines starken Präsidenten. Er hat persönliche Bindungen zum Verein – sein Vater war von 2000 bis 2003 Präsident des VfB.
Zusätzlich zur Wahl des Präsidenten werden zwei weitere Mitglieder des Präsidiums und der Vereinsbeirat neu gewählt. Dies wird den Mitgliedern die Möglichkeit geben, den Kurs des Vereins entscheidend mitzugestalten.
Ein Blick in die Geschichte
Ein historischer Rückblick auf die Präsidenten des VfB Stuttgart zeigt, dass Claus Vogt der neunte Vereinschef seit 1944 war und den Verein seit Dezember 2019 führt. Laut stuttgarter-nachrichten.de wurde er 2021 mit 1499 von 1650 möglichen Stimmen (92,25 Prozent) wiedergewählt. Sein Gegenkandidat, Pierre-Enric Steiger, konnte lediglich 177 Stimmen auf sich vereinen.
In einem weiteren Schritt zur Aufarbeitung seiner Geschichte hat der VfB Stuttgart das Projekt „VfB Mitglieder 1932 – 1945“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Rolle des Vereins während des Nationalsozialismus zu untersuchen und bietet Raum für Mitglieder, sich an der Aufarbeitung durch das Sammeln zeitgenössischer Quellen zu beteiligen. Informationen werden vertraulich behandelt und im VfB Archiv erfasst. Unabhängige Stellen werden später die Daten wissenschaftlich auswerten, abhängig von der Qualität und Quantität der gesammelten Informationen. Das Projekt wird vom Verein aktiv unterstützt, und Interessierte können sich über die E-Mail archive@vfb-stuttgart.de an das Archiv wenden. Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf der offiziellen Website des VfB vfb.de.
Insgesamt verspricht die bevorstehende Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft des Vereins, sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht.