
Die Debatte um die ehemalige Mülldeponie in Rastorf spitzt sich zu, nachdem Landrat Björn Demmin (parteilos) am 22. März 2025 verkündete, dass der Kreistag den Beschluss zur Endabdeckung der Deponie umsetzen möchte. Diese Deponie ist seit 2005 inaktiv und wartet auf eine endgültige Abdichtung.
Der Beschluss des Plöner Kreistags, welcher bereits im Jahr 2022 gefasst wurde, beauftragte die Verwaltung mit der Rekultivierung der Deponie. Diese beinhaltet auch die möglichen Rechtsmittel, da das Landesamt für Umwelt den Kreis Plön angewiesen hat, die Endabdichtung durchzuführen. Trotz eines eingelegten Widerspruchs wurde dieser abgelehnt, was den Kreis dazu veranlasst hat, vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig gegen die Anweisung vorzugehen. Demmin äußerte, dass er mit der Forderung einer „unverzüglichen“ Abdeckung nicht einverstanden sei.
Rechtliche Auseinandersetzungen und Umweltschutz
Stefan Plischka, der Leiter der Abfallwirtschaft, erläuterte, dass die Setzung der Deponie seit 2020 abklingt, dennoch sei der Vorgang noch nicht abgeschlossen. Unterdessen fordern die Parteien GvO und FDP die Rücknahme der Klage und den zeitnahen Beginn der Abdeckung, um sowohl den Umweltschutz als auch den Schutz des Grundwassers zu garantieren. Im April wird der Plöner Kreistag über einen entsprechenden Antrag entscheiden.
In einem aktuellen Bericht der ZMD Rastorf GmbH, welche die Deponie betreibt, wurde festgestellt, dass keine relevanten Veränderungen in den Emissionen im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen sind. Plischka fügte hinzu, dass Niederschlagswasser mithilfe eines Drainagesystems abgeleitet wird, während Gase durch ein System von Schächten gefangen und verwertet werden.
Herausforderungen bei der Abwasserbehandlung
Die Problematik der Deponiesickerwässer, die aus Regen- und Grundwasser entstehen, ist von großer Bedeutung. Laut einer umfassenden Analyse stammen diese Sickerwässer von Abfalldekompositionsprozessen und enthalten zahlreiche Schadstoffe, wie Nitrate, Sulfate und Schwermetalle. Die Notwendigkeit einer effektiven Abwasserbehandlung ist unbestreitbar, um den Umweltschutz und die Sicherheit des Grundwassers zu gewährleisten.
Aktuelle konventionelle Behandlungsmethoden zeigen jedoch Schwächen. Forscher haben herausgefunden, dass die chemische Zusammensetzung der Sickerwässer abhängig von der Art und Menge der abgelagerten Abfälle ist. Beispielsweise entstehen durchschnittlich ca. 5 m³ Deponiesickerwasser pro Hektar und Tag. Innovative Technologien wie die Verwendung von Mikroalgen zur Abwasserbehandlung werden untersucht, um die Effizienz der Schadstoffeliminierung zu verbessern.
Wertstoffhof und ordnungsgemäße Entsorgung
Zusätzlich zu den Herausforderungen an der Deponie bietet die ZMD Rastorf GmbH einen Wertstoffhof an, der sowohl privaten als auch gewerblichen Anlieferern die Möglichkeit zur kostenpflichtigen Entsorgung von Abfällen bietet. Hier können Schadstoffe wie Altöl, Farben, lacke und Elektrogeräte während der Öffnungszeiten korrekt entsorgt werden.
Die Entsorgungsgebühren variieren je nach Abfallart und Gewicht des Fahrzeugs. Weiterhin wird eine telefonische Abfallberatung sowie eine Beratung durch geschultes Personal vor Ort angeboten, um den Anlieferern Unterstützung zu bieten. Diese Maßnahmen dienen nicht nur der ordnungsgemäßen Entsorgung, sondern auch dem Schutz der Umwelt.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um die Mülldeponie entwickeln werden und welche Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Umweltschutzes ergriffen werden. Die kommenden Entscheidungen des Kreistags könnten entscheidend sein für die Zukunft der Deponie in Rastorf.