
Prof. Swen Malte John von der Universität Osnabrück agiert als Mitorganisator des internationalen „Multi-Stakeholder Skin Cancer Summit“. Dieses bedeutende Event bringt Experten zusammen, um Strategien zur Bekämpfung von Hautkrebs zu entwickeln. Besondere Aufmerksamkeit widmet sich den Risiken, die mit der beruflichen Exposition gegenüber Sonnenlicht verbunden sind.
Zusammen mit Partnern wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird diskutiert, dass jede dritte Person, die an „weißem“ Hautkrebs erkrankt, durch UV-Strahlung am Arbeitsplatz betroffen ist. Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit einer besseren Sensibilisierung und Prävention, insbesondere in Berufen, die häufig im Freien stattfinden.
Die Zunahme von Hautkrebs
Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 105.700 Menschen stationär wegen Hautkrebs behandelt, was einem Anstieg von fast 75 % im Vergleich zu 2001 entspricht. Besonders stark stiegen die Zahlen für „weißen“ Hautkrebs, der von 38.400 Fällen im Jahr 2001 auf 82.100 Fälle im Jahr 2021 kletterte – ein beeindruckendes Plus von 114 %.
Ein weiterer Aspekt ist die Verteilung der Erkrankungen. Männer sind mehr betroffen als Frauen und machen 58 % der stationären Behandlungen wegen Hautkrebs aus. Dies steht im Kontrast zu 48 % aller Krankenhausbehandlungen insgesamt. Zudem starben im Jahr 2021 etwa 4.100 Menschen an Hautkrebs – etwa 55 % mehr als zwei Jahrzehnte zuvor.
Präventionsinitiativen und Herausforderungen
Der Skin Cancer Summit hat das Ziel, Initiativen zur Verbesserung des Arbeitsschutzes und der Früherkennung von Hautkrebs zu fördern. Prof. John betont die Dringlichkeit, Beschäftigte auf Außenarbeitsplätzen vor chronischen Lichtschäden zu schützen, insbesondere in Anbetracht der weiter zunehmenden Erkrankungszahlen. Maßnahmen wie Verschattungen, das Tragen von Schutzkleidung und die Verwendung von Sonnencreme sind daher von höchster Bedeutung.
Die WHO und die ILO weisen außerdem darauf hin, dass der Klimawandel die Situation verschärfen könnte. Einige Länder, darunter die Schweiz, Rumänien, Belgien und Österreich, haben Hautkrebs aufgrund von Sonnenexposition bereits als Berufskrankheit anerkannt. Griechenland könnte diesem Trend bald folgen.
Die Herausforderungen sind groß, aber die Initiativen zur Aufklärung und Prävention sind entscheidend, um die steigenden Zahlen zu bekämpfen. Prof. John und die beteiligten Institutionen setzen sich dafür ein, das Bewusstsein für die Gefahren von Sonnenexposition zu schärfen und die notwendigen Veränderungen in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz herbeizuführen.
Die Notwendigkeit dieser Bemühungen wird durch die alarmierenden Zahlen der Statistischen Bundesamtes gestützt, die auf die besorgniserregenden Trends im Bereich Hautkrebs hinweisen. Mit einem klaren Fokus auf Prävention und Aufklärung soll der Skin Cancer Summit eine essentielle Plattform für die erforderlichen Dialoge bieten und zur Verbesserung der Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beitragen.