
Am 25. März 2025 beginnen die Arbeiten für die Wiederherstellung eines wichtigen Kapitels der deutschen Eisenbahngeschichte: Die Aufbereitung des Dieselbetriebene Schnellverbrennungstriebwagens (SVT) der Baureihe VT 18.16, auch bekannt als Baureihe 175, steht bevor. Diese Triebwagen, die von 1963 bis 2003 im Dienst der Deutschen Reichsbahn (DR) waren, sollen bald wieder auf die Schiene zurückkehren. Die SVT Görlitz gGmbH hat die Bauarbeiten an einem neuen Standort in Radebeul Ost, bei der Arevipharma GmbH, geplant, nachdem der alte Mietvertrag in Dresden gekündigt wurde.
Die Baureihe VT 18.16, hergestellt vom VEB Waggonbau Görlitz, wurde zwischen 1965 und 1968 in Serie produziert und war international im Einsatz, unter anderem nach Skandinavien, Österreich und in die Tschechoslowakei. Die Triebwagen, die für ihre dieselhydraulische Antriebstechnik bekannt waren, erreichten Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h. Insgesamt umfasste die Baureihe acht Triebzüge und mehrere Mittelwagen, die bis zur Ausmusterung 2003 viele Nostalgiefahrten absolvierten, was die Bedeutung dieser Züge unterstreicht.
Finanzierung und Bau der Halle
Um die Aufarbeitung voranzutreiben, benötigt die SVT Görlitz gGmbH eine Halle von insgesamt 175 Metern Länge. Aktuell sind bereits 102 Meter durch Spenden finanziert. Die ursprünglich kalkulierten Baukosten von 300.000 Euro haben sich mittlerweile auf knapp 500.000 Euro erhöht. Dies ist hauptsächlich auf gestiegene Entsorgungs- und Baufeldvorbereitungskosten zurückzuführen. Der Verein macht nun auf die Möglichkeit aufmerksam, durch Spenden nicht nur die Halle fertigzustellen, sondern auch Zertifikate zu erwerben, die die Halle mit jedem Beitrag um 1,75 Zentimeter wachsen lassen.
Ein weiteres Exemplar der Baureihe VT 18.16, der VT 18.16.07, befindet sich zurzeit in Halberstadt und es werden Fortschritte bei den Arbeiten berichtet. Erste Fahrten mit diesem Zug sind für das dritte Quartal 2023 geplant.
Eisenbahngeschichte in Deutschland
Die Baureihe VT 18.16 ist Teil einer lange und traditionsreichen Geschichte der Eisenbahnen in Deutschland, die bis zur ersten Bahnverbindung zwischen Nürnberg und Fürth im Jahr 1835 zurückreicht. Bis 1990 wurden zahlreiche Staatsbahnen gegründet, die 1994 fusionierten und heute als Deutsche Bahn AG bekannt sind. Die Eisenbahn hat im Laufe der Zeit entscheidend zur Industrialisierung des Landes beigetragen und war besonders während der Weltkriege von strategischer Bedeutung.
Die Wiederherstellung der VT 18.16 ist somit nicht nur eine Hommage an eines der berühmtesten Kapitel der DDR-Eisenbahngeschichte, sondern auch ein Schritt zur Erhaltung des historischen Erbes der deutschen Eisenbahn insgesamt. Künftig könnten die frisch aufgearbeiteten Triebwagen wieder auf den Gleisen Europas fahren und somit einen Beitrag zur Nostalgiefahrt leisten.