
Am Dienstagnachmittag, dem 26. März 2025, wurde auf einem Privatgrundstück in Altchemnitz eine britische Weltkriegsbombe entdeckt. Der Fund geschah während Schachtarbeiten für ein neues Eigenheim und wurde von einem Polizeisprecher bestätigt. Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg stellt eine akute Gefahr dar und muss dringend entschärft werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde bereits zur Untersuchung des Sprengkörpers hinzugezogen.
Die Entschärfung der Bombe ist für Mittwochvormittag geplant, wobei der genaue Zeitpunkt noch nicht festgelegt wurde. Um die Sicherheitsrisiken zu minimieren, wurde ein Sperrkreis von 1000 Metern um die Fundstelle eingerichtet, aus dem rund 3.300 Personen evakuiert werden müssen.
Evakuierung und Schutzmaßnahmen
Betroffene Anwohner aus Altchemnitz, Erfenschlag, Reichenhain und Harthau sind aufgefordert, bis spätestens Mittwoch um 9 Uhr ihre Wohnungen zu verlassen. Die Stadt Chemnitz hat Informationen zu den betroffenen Straßen und Hausnummern auf ihrer Website veröffentlicht, um den Anwohnern zu helfen.
Die Stadt bittet die Bürger, sich selbst um eine Unterkunft zu kümmern. Für diejenigen, die keine Unterkunft finden können, steht ab 8 Uhr die Leichtathletikhalle im Sportforum zur Verfügung. Pflegebedürftige Anwohner oder deren Dienste können sich ab 8.30 Uhr telefonisch an das Sozialamt wenden, um Transportanfragen zu stellen.
Öffentliche Reaktionen und Rückblick
Die Anwohner in Altchemnitz zeigten sich über die Evakuierung nicht besonders aufgeregt. Der Bauherr des Eigenheims, auf dem die Bombe gefunden wurde, musste anfangs einen Schreck überwinden, äußerte jedoch Erleichterung darüber, dass die Bombe rechtzeitig entdeckt wurde. Die Polizei bewacht die Bombe über Nacht, und ein Streifenwagen ist vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Der letzte Bombenfund in Chemnitz datiert auf November 2022, als im Stadtteil Erfenschlag eine ähnliche Situation auftrat. Solche Funde sind in Deutschland keine Seltenheit. Schätzungen zufolge werden wöchentlich zwei bis drei Bomben in städtischen Gebieten entdeckt, und Experten gehen davon aus, dass noch zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen Blindgänger im Boden verborgen liegen.
Die jahrelangen Bemühungen zur Räumung von Kampfmitteln, die in Deutschland seit fast 80 Jahren andauern, stehen im Kontext globaler Herausforderungen mit nicht detonierter Munition. Diese stellt nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen Konfliktgebieten weltweit, wie zum Beispiel in Vietnam, Angola oder dem Libanon, eine erhebliche Gefahr dar. International werden spezielle Techniken und Qualifikationen benötigt, um diese Altlasten sicher zu entsorgen und das Risiko für die Bevölkerung zu minimieren.
Die aktuellen Ereignisse in Chemnitz verdeutlichen die andauernde Relevanz von Kampfmittelräumungen und die Notwendigkeit von sicherheitsrelevanten Maßnahmen in Gebieten mit historischer militärischer Belastung. Weitere Informationen über den Bombenfund und die Sicherheitsmaßnahmen sind auf der Website der Stadt Chemnitz zu finden: Freie Presse sowie Bild.de.