
In einer großangelegten Aktion gegen die organisierte Kriminalität wurden heute, am 26. März 2025, in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen umfassende Razzien durchgeführt. Diese Maßnahmen richteten sich gegen eine georgisch dominierte Tätergruppe, die laut Angaben der Behörden in unterschiedlichste kriminelle Aktivitäten verwickelt ist. Die Vorwürfe reichen von Einbrüchen über Schmuggel bis hin zu Geldwäsche.
Die Polizei setzte dabei über 1.000 Kräfte ein. Dabei sind mehr als ein Dutzend Durchsuchungen an verschiedenen Standorten, unter anderem in den Polizeipräsidien Stuttgart und Reutlingen, durchgeführt worden. Innenminister Thomas Strobl betonte die akute Bedrohung, die von der organisierten Kriminalität für den Rechtsstaat und die Gesellschaft ausgeht und bekräftigte, dass die Bekämpfung dieser Form der Kriminalität eine Priorität für sein Ministerium sei. Diese spezielle Gruppierung wird der sogenannten russisch-eurasischen organisierten Kriminalität (REOK) zugerechnet, die multikulturelle Strukturen aufweist, teilweise seit über 120 Jahren existiert und auch Gewalt- sowie Tötungsdelikte verübt.
Operation und Durchsuchungen
Insbesondere in Nordrhein-Westfalen wurde in Burgsteinfurt eine Razzia durchgeführt, wo mindestens fünf Personen in einem Export-Import-Handelsunternehmen festgenommen wurden. Zu den Einsatzkräften gehörten auch vermummte Beamte mit Maschinenpistolen sowie Spezialkräfte, die mehr Sicherheit während der Durchsuchungen gewährleisteten.
Die dreifach koordinierten Aktionen stehen im engen Zusammenhang mit der Anmerkung, dass die mutmaßlichen Täter teilweise aus Georgien stammen. Seit der Einführung eines visafreien Reiserechts für georgische Staatsbürger im Jahr 2017 sehen die Behörden ein deutliches Problem: Diese Personen nutzen häufig Touristenvisa, um nach Deutschland zu reisen und beantragen anschließend Asyl, was als Missbrauch des Asylsystems betrachtet wird. Während der Bearbeitung ihrer Anträge sollen sie Diebstähle verübt haben und reisen, um einer Einreisesperre zu entgehen, vor der Ablehnung ihrer Asylanträge wieder aus.
Politische Reaktionen und Ausblick
Die Dringlichkeit der Problematik wurde auch von Wolfgang Schönwald, dem Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, und dem CSU-Politiker Stephan Mayer unterstrichen. Letzterer schlägt vor, Georgien als sicheres Herkunftsland einzustufen, um den Missbrauch des Asylrechts zu verringern. Die Umsetzung einer solchen Maßnahme ist jedoch noch ungewiss und hängt von der Zustimmung des Bundesrates ab, ein Prozess, der durch die derzeitige politische Lage erschwert wird.
Die Razzien heute sind daher nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein Bestandteil eines größeren Kampfes gegen ein komplexes Netzwerk krimineller Strukturen, die die Sicherheit in Deutschland bedrohen. Die Polizei steht vor der Herausforderung, gegen gut organisierte Banden vorzugehen, die fortlaufend versuchen, ihre Aktivitäten zu verschleiern und neue Wege für ihr kriminelles Handeln zu finden.
Für weiterführende Informationen zu den aktuellen Ermittlungen und den politischen Reaktionen auf diese Einsätze, sind die Berichte von Merkur und Bild empfehlenswert. Auch der Focus gibt einen guten Überblick über die Hintergründe und die Entwicklungen dieser Thematik.