
In Deutschland wurden am 26. März 2025 in einer umfassenden Sicherheitsaktion mehrere Razzien gegen die eritreische Gruppe Brigade N’Hamedu durchgeführt. Diese Gruppe steht im Verdacht, eine inländische terroristische Vereinigung gegründet zu haben, die gezielt gegen die Regierung Eritreas agiert. Bei den Razzien, die in Bayern und fünf weiteren Bundesländern stattfanden, wurden insgesamt 19 Objekte durchsucht, darunter zwei in München und eines in Forchheim. Über 200 Beamte des Bundeskriminalamts sowie der Landespolizeien waren im Einsatz, um die mutmaßlichen Mitglieder der Gruppe zu finden und deren Verbindungen zu untersuchen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gab die Ermittlungen bekannt, die im Zusammenhang mit gewaltsamen Ausschreitungen bei Eritrea-Festivals stehen. Dies berichtet die Passauer Neue Presse.
Die Razzien sind das Resultat eines gezielten Vorgehens der Sicherheitsbehörden gegen eine Organisation, die seit spätestens 2022 in Deutschland aktiv ist. Ziel dieser Gruppe ist es, die autoritäre Regierung Eritreas unter Präsident Isaias Afewerki zu stürzen, was sie auch durch Gewaltakte im Inland zu erreichen versucht. Es wird vermutet, dass die Brigade N’Hamedu nicht nur für Ausschreitungen verantwortlich ist, die unter anderem zu mehr als 20 Verletzten unter Polizeibeamten bei Festivals in Stuttgart und Gießen führten, sondern auch, dass einige ihrer Mitglieder Gewalt gegen deutsche Staatsinstitutionen als legitim betrachten. Dies beschreibt die Tagesschau.
Hintergrund der Ermittlungen
Die eritreische Gemeinschaft in Deutschland ist seit Langem von Spannungen geprägt. Bei Festen, die oft als Propagandaveranstaltungen für die eritreische Regierung angesehen werden, kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Krawallen. Kritiker der Veranstaltung argumentieren, dass diese das autoritäre Regime stützen. Die Ausschreitungen bei den Eritrea-Festivals, insbesondere in Gießen im August 2022 und im Juli 2023, führten zu den aktuellen Ermittlungen. Zudem gab es ein Seminar in Stuttgart im September 2023, bei dem ebenfalls Gewalt herrschte und bis zu 200 Regimegegner protestierten. Dabei wurden mehrere Polizisten verletzt, jedoch waren während der Razzien keine Festnahmen zu verzeichnen, was die Komplexität der Lage unterstreicht.
Die Ermittlungsbehörden haben sich nach diesen Gewaltexzessen vernetzt und umfangreiche Informationen gesammelt. Dabei wurde auch Gesichtserkennungstechnik zur Analyse von Videomaterial eingesetzt. Bislang gab es rund 190 Verfahren im Zusammenhang mit diesen Vorfällen, wobei über 100 Verfahren eingestellt wurden. Dennoch endeten einige Verfahren mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen, wobei mehrere Urteile noch nicht rechtskräftig sind. Diese Informationen stammen aus der Berichterstattung von ZDF.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl ließ es sich nicht nehmen, zu betonen, dass Konflikte aus Afrika nicht auf den Straßen Deutschlands ausgetragen werden dürfen. Diese Äußerungen spiegeln die besorgniserregenden Tendenzen wider, die sich in den letzten Jahren in der eritreischen Diaspora entwickelt haben.