
ElringKlinger, ein wichtiger Akteur in der Automobilzulieferindustrie, hat im Jahr 2024 einen deutlichen Verlust von 163,9 Millionen Euro verzeichnet. Dies steht im Kontrast zu einem Gewinn von 33,4 Millionen Euro im Jahr 2023. Die Ursachen für diesen Rückschlag liegen maßgeblich in einer schwächelnden Konjunktur sowie hohen Umbaukosten, die das Unternehmen stark belastet haben. Der Umsatz sank leicht auf 1,8 Milliarden Euro, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies berichtet ZVW.
ElringKlinger befindet sich inmitten eines umfassenden Transformationsprozesses und sieht sich einer herausfordernden Situation gegenüber. Um hohe Investitionen zu vermeiden, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr zwei Tochtergesellschaften verkauft, die in Sevelen (Schweiz) und Buford (USA) tätig waren und sich auf Abschirmsysteme für Fahrzeuge spezialisiert haben. Zudem plant das Unternehmen die Einstellung der Aktivitäten an den Standorten in Thale (Harz) und Fremont (USA). Dieser Wandel hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigung gehabt: Die weltweite Anzahl der Mitarbeiter ging um 5,2 Prozent auf 9.078 zurück.
Strategische Fortschritte und E-Mobility
Trotz dieser Rückschläge meldete ElringKlinger strategische Fortschritte. Der Umsatz im E-Mobility-Geschäft hat sich mehr als verdoppelt und liegt jetzt bei über 102 Millionen Euro, verglichen mit 48,3 Millionen Euro im Jahr 2023. Dies zeigt die zunehmende Bedeutung der Elektromobilität für das Unternehmen in einer Zeit, in der die weltweite Produktion von Light Vehicles im Jahr 2024 um 1,1 Prozent gesunken ist. Aktiencheck hebt hervor, dass ElringKlingers Umsatz im Ersatzteilbereich um 12,1 Prozent auf 336,3 Millionen Euro gewachsen ist und die Kunststofftechnik stabil bei 130 Millionen Euro blieb.
Die bereinigte EBIT-Marge für 2024 liegt bei 4,9 Prozent, während das bereinigte EBIT mit 87,6 Millionen Euro im Vergleich zu 100,1 Millionen Euro im Vorjahr zurückging. Aufgrund hoher Sondereffekte in Höhe von 238 Millionen Euro, die durch ein strategisches Maßnahmenpaket verursacht wurden, bleibt die finanzielle Situation des Unternehmens angespannt. Dennoch konnte der operative Free Cashflow auf 58,4 Millionen Euro ansteigen, was eine Verbesserung im Vergleich zu 36,7 Millionen Euro im Jahr 2023 darstellt.
Ausblick und finanzielle Ziele
Für das laufende Jahr erwartet ElringKlinger einen Umsatz auf Vorjahresniveau sowie eine bereinigte EBIT-Marge von etwa 5 Prozent. Der Vorstand schlägt außerdem eine Dividende von 0,15 Euro je Aktie vor, trotz eines Periodenverlusts von 137,8 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie beträgt 0,70 Euro. Der Nettofinanzverbindlichkeiten konnte auf 245,9 Millionen Euro reduziert werden, was der niedrigste Stand seit 13 Jahren ist. Die Ausblicke für die Jahre 2025 und darüber hinaus sind optimistisch, mit anvisierten Margenzielen von 7 bis 8 Prozent und einer weiteren Stabilisierung des Umsatzes.
In diesem Kontext ist die Strategie SHAPE30 von ElringKlinger entscheidend. Diese Strategie zielt darauf ab, bis Ende des Jahrzehnts eine nachhaltige Profitabilität und Cashflow-Stärke zu erreichen. Der mittelfristige Zielkorridor für den Verschuldungsgrad liegt laut dem Unternehmen zwischen 1,0 und 2,0.