
Die Stadtwerke Aalen stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere nach der Abberufung von Christoph Trautmann, der bis Dezember 2022 Geschäftsführer war. Ulrich Geßler, ein langjähriger Kunde und ehemaliger Redaktionsleiter der „Aalener Nachrichten“, äußert seine Unzufriedenheit über die aktuellen Entwicklungen bei den Stadtwerken. Geßler bezieht Strom, Gas und Wasser von den Stadtwerken und investierte im Jahr 2024 in eine Photovoltaikanlage, um umweltfreundlichen Strom ins Netz einzuspeisen. Doch die Probleme mit den Stadtwerken häufen sich.
Trautmann, der seit April 2019 an der Spitze der Stadtwerke stand, wurde am 12. Dezember 2022 fristlos gekündigt. Offizielle Gründe für diese Entscheidung wurden bislang nicht bekannt gegeben. Unter seiner Leitung hatten die Stadtwerke mit Schwierigkeiten zu kämpfen, vor allem im Bereich Rechnungen und der Finanzlage des Unternehmens. So erhielt Geßler am 12. Februar 2023 eine Bestätigung für die Ablesung seines Stromverbrauchs sowie eine Nachzahlung für eingespeisten Strom, musste jedoch bereits am 19. März 2023 wieder zur Ablesung seines Zählerstandes aufgefordert werden, obwohl er diese bereits durchgeführt hatte.
Probleme im Kundenservice
Geßler kritisiert den Kundenservice der Stadtwerke und fühlt sich von diesem überfordert. Nach seiner Kontaktaufnahme musste er seinen Zählerstand erneut ablesen und eintragen. Die Rückmeldung, dass die Eingabe nicht im validen Bereich liege, verstärkte seine Frustration. Auch die Sicherheit der Kommunikation stellte Geßler infrage, da das Passwort zur Zählerstandserfassung ungeschützt in einer E-Mail versendet wurde, und Trautmann weiterhin als Ansprechpartner genannt war.
Michael Schäfer wurde am 13. Dezember 2022 als neuer Geschäftsführer berufen. Er bringt 14 Jahre Erfahrung in der Energiewirtschaft mit und leitete vorher bereits die Wohnungsbau Aalen GmbH. Schäfer plant, das operative Geschäft dort bis zum Jahresende abzugeben, während er sich auf die Herausforderungen bei den Stadtwerken konzentrieren möchte. Oberbürgermeister Frederick Brütting informierte die Belegschaft über diese personelle Neuausrichtung und betonte, dass die Stadtwerke sich um die Probleme kümmern. Trotz gewisser Fortschritte, so bestätigte Igor Dimitrijoski, Leiter Marketing und Kommunikation der Stadtwerke, bleibe die Fehlerquote weiterhin ein Thema.
Die nächsten Schritte
Die Stadtwerke Aalen versorgen private und gewerbliche Abnehmer mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. Sie betreiben zudem städtische Parkhäuser sowie Bäder, darunter die Limes-Thermen und das Neubauprojekt des Hirschbachbads. Während die Mitarbeiter unter Michael Schäfer an der Verbesserung der Dienstleistungen arbeiten, bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die internen Prozesse zu optimieren.
Insgesamt bleibt die Situation für die Stadtwerke Aalen angespannt. Es bleibt zu hoffen, dass die Neuausrichtung unter Schäfer zu stabileren Verhältnissen führt und die Kunden zeitnah von einem verbesserten Service profitieren können, um damit die langanhaltenden Probleme zu lösen. Geßler, der auch die Abfallgesellschaft GOA lobt, vergleicht diese positiven Erfahrungen konträr mit seinem bisherigen Umgang mit den Stadtwerken, was die Notwendigkeit einer adäquaten Reaktion auf die Sorgen der Kunden verdeutlicht.