
In Bopfingen stehen die Zeichen auf Veränderung. Der Gemeinderat der Stadt hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die Ausweisung neuer Windkraftflächen gestimmt. Diese Maßnahme erfolgt im Rahmen einer umfassenden Offensive der Landesregierung, die auf Klimaneutralität bis 2040 abzielt. Die spezifischen Flächen liegen westlich von Michelfeld und Oberriffingen, in den Gemarkungen Aufhausen und Unterriffingen. Der regionale Planungsprozess stellt jedoch nicht nur die Interessen der Stadt in den Vordergrund, sondern auch die Notwendigkeit, den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Wie schwaebische.de berichtet, müssen Regionalverbände bis zum 30. September 2025 mindestens zwei Prozent ihrer Flächen für erneuerbare Energien ausweisen. Ein großer Teil dieser Flächen, konkret 1,8 Prozent, ist für Windkraftanlagen vorgesehen, während die restlichen 0,2 Prozent für Freiflächen-Photovoltaik reserviert sind. Der Prozess zur Planung der Windkraftflächen begann bereits am 2. Dezember 2022 mit dem Aufstellungsbeschluss des Regionalverbands Ostwürttemberg.
Planung und Anpassungen
Der weitere Verlauf der Planung sah die erste Anhörung der betroffenen Gemeinden und Städte im Sommer 2024 vor. Die beim Gemeinderat präsentierten Flächen sind Teil des zweiten Planungsverfahrens. Genauer betrachtet sind diese zwar kleiner als in den ersten Planungen, jedoch wurden sie unter Berücksichtigung von klaren Rahmenbedingungen verändert. So wurde die südliche Fläche, die ursprünglich eingeplant war, komplett gestrichen, da sie als zu klein erachtet wurde. Auch die nördliche Fläche wurde verkleinert, um den Auflagen einer Wasserschutzzone Rechnung zu tragen.
Zusätzlich gab es weitere Reduzierungen, insbesondere beim bestehenden Windfeld auf der Gemarkung Lauchheim. Die Änderungen betreffen auch die Flächen südwestlich von Aufhausen, da dort eine mögliche Südtrasse der B29neu verläuft. Des Weiteren musste ein westlicher Teil reduziert werden, um den Anforderungen einer Einflugschneise des Flugplatzes Elchingen gerecht zu werden. Bürgermeister Gunter Bühler äußerte sich positiv über die Berücksichtigung der zahlreichen Einwendungen der Stadt durch den Regionalverband.
Übergeordnete Ziele
Diese Planungsmaßnahmen sind Teil eines übergeordneten Ziels, das im Klimaschutzgesetz des Landes verankert ist. Es fordert, dass in Regionalplänen Flächen für Windenergie und Photovoltaik ausgewiesen werden, um die Klimaneutralität zu erreichen. Das ostwuerttemberg.org hebt hervor, dass solche Teilfortschreibungen für Themen durchgeführt werden, die nicht auf die Gesamtfortschreibung des Regionalplans warten können.
Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme, die sich mit den Pfaden zur Klimaneutralität bis 2045 befasst, synthetisiert die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Energiesystemwechsel in Deutschland verbunden sind. Sie analysiert umfassend die Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude und Verkehr. Diese Faktoren sind entscheidend, um die Transformation des Energiesystems zu ermöglichen und klimapolitische Ziele erfolgreich umzusetzen. Eine erfolgreiche Energiewende verlangt nach dem Zusammenspiel technischer, gesellschaftlicher und geopolitischer Elemente, wobei der föderal strukturierte Ansatz Deutschlands ebenfalls eine Rolle spielt, um die regionalen Gegebenheiten zu beachten.