
Am Mittwoch, dem 3. April 2025, führten Polizeikommissar Alexander Milne und 90 Sicherheitsexperten an der B87 zwischen Torgau und Eilenburg eine großangelegte Verkehrskontrolle durch. Diese Maßnahme diente der Feststellung der Fahrtüchtigkeit, als Reaktion auf die alarmierenden Unfallzahlen im Landkreis Nordsachsen, die häufig durch Drogen- und Alkoholkonsum bedingt sind. Insbesondere im Jahr 2023 gab es 55 Unfälle, die auf solche Einflüsse zurückzuführen waren, im Vergleich zu 51 im Vorjahr und 38 im Jahr 2021, wie lvz.de berichtet.
Die Kontrolle fand an einer 800 Meter langen Kontrollstelle statt, die von der Straßenmeisterei eingerichtet wurde. Fahrzeuginsassen in beide Fahrtrichtungen, einschließlich Pkw, Lkw und Transportern, wurden untersucht. Bis 15 Uhr stellten die Beamten insgesamt drei Fahrer fest, die unter Drogeneinfluss und einen weiteren Fahrer, der alkoholisiert war, hinter das Steuer geraten waren. Des Weiteren hatten drei Fahrer keine gültige Fahrerlaubnis.
Verstöße und Sicherheitsvorkehrungen
Die Kontrolle zog neben den erwähnten Drogen- und Alkoholverstößen auch andere rechtliche Delikte nach sich. So wurden ein Aufenthaltsrechtsverstoß, zwei unerlaubte Arbeitsaufnahmen, eine Urkundenfälschung sowie die Nutzung eines verfassungsfeindlichen Symbols registriert. Ein Landwirt überschritt zudem mit seinem Fahrzeug das zulässige Gesamtgewicht um 1,6 Tonnen. Diese Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit solcher präventiven Maßnahmen.
An der Kontrolle waren Polizeibeamte aus mehreren Bundesländern beteiligt, darunter Leipzig, Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen. Medizinisches Fachpersonal war ebenfalls anwesend, um Blutentnahmen durchzuführen, falls dies erforderlich war. Ein Drogenspürhund namens Hans kam zum Einsatz, konnte jedoch keine weiteren Drogen entdecken.
Drogendelikte im Kontext
Die Problematik der Drogenfahrten ist in Deutschland nicht neu, jedoch hat die Anzahl der entdeckten Drogenfahrten seit 2000 kontinuierlich zugenommen. Laut drogen.dvr.de wurden im Jahr 2004 noch 24.700 Drogenfahrten registriert, während es 2021 bereits rund 36.882 waren. Der Anstieg kann auf gesetzliche Änderungen sowie gezielte Schulungsmaßnahmen für Polizeibeamte zur Erkennung und Ahndung von Drogendelikten zurückgeführt werden.
Schulungsprogramme der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) haben dazu beigetragen, die Erkennung von Drogen im Straßenverkehr zu verbessern. Dennoch bleibt die Dunkelziffer unentdeckter Drogenfahrten hoch. Beispielsweise gaben 27 % der befragten Verkehrsteilnehmer in einer Umfrage an, dass Drogenkonsum bei Polizeikontrollen nicht entdeckt wurde.
Zusammenfassend zeigt die Kontrolle an der B87 die Notwendigkeit und Dringlichkeit solcher Einsätze zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Solange Drogen- und Alkoholkonsum nach wie vor erhebliche Risiken für die Verkehrsteilnehmer darstellt, werden derartige Maßnahmen weiterhin unerlässlich sein, um die Zahl der Unfälle nachhaltig zu reduzieren.