
Am 7. April 2025 wird in Bad Honnef eine bedeutende Ausstellung eröffnet, die an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert. Unter dem Titel „Die Topographie des Nationalsozialismus in Bad Honnef“ wird die Schau im Foyer des Stadtarchivs präsentiert. Die Veranstaltung wird vom Stadtarchivar Dr. Jens Kremb geleitet, der seit Oktober 2023 im Amt ist, in Kooperation mit dem Siebengebirgsmuseum sowie den Historikern Dr. Ansgar Klein und Elmar Scheuren. Diese Ausstellung ist Teil der Reihe „Kleine Ausstellung“ und thematisiert die Verbreitung des Nationalsozialismus in Bad Honnef und seiner Umgebung.
Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen. Im klassischen Teil sind acht Stellwände mit Informationen, Fotografien und Dokumenten ausgestellt, während der interaktive Teil einen kleinen Archivschrank für die Besucherforschung bereitstellt. Hier können die Besucher nicht nur bekanntes, sondern auch neues Material entdecken, einschließlich privater Gegenstände wie einem Tagebuch, das aus der Zeit des Nationalsozialismus stammt. Diese authentischen Artefakte sollen dazu beitragen, ein umfassendes Bild der damaligen Zeit zu vermitteln.
Historische Einblicke und geplante Denkmäler
Ein zentrales Element der Ausstellung ist die historische Rolle von Bad Honnef während der NS-Zeit. So wurde in den 1930er Jahren geplant, ein riesiges Denkmal auf dem Himmerich-Plateau zu errichten. Bad Honnef wurde 1934 als „Hauptstadt des Siebengebirges“ bezeichnet und war in viele nationalsozialistische Vorhaben involviert, darunter der Bau von Erholungsheimen und die Umbenennung von Straßen nach NS-Größen. Ein weiteres bedeutsames Projekt war das von Joseph Goebbels geplante „Separatistenabwehrdenkmal“, für das am 15. Oktober 1933 der Grundstein gelegt wurde, welches jedoch nie realisiert wurde. In Bad Honnef waren auch die Honnefer Volkszeitung und der Westdeutsche Beobachter als zugelassene Presseorgane aktiv.
Die Ausstellung ist bis zum 2. Mai 2025 geöffnet und kann während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden. Um die Inhalte der Ausstellung auch digital zugänglich zu machen, wird ein QR-Code bereitgestellt, der den Online-Zugang zur Ausstellung auf der Homepage des Museums erleichtert.
Weitere Ausstellungen und das Erbe des Nationalsozialismus
Ebenfalls im Siebengebirgsmuseum wird eine weitere Ausstellung mit dem Titel „Ausgegrenzt. Verfolgt. Ermordet – Die Opfer des Nationalsozialismus im Siebengebirge“ präsentiert. Diese zeigt die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die ansässige Bevölkerung und beleuchtet das Schicksal der Opfer.
Der Kontext dieser Ausstellung spiegelt die europäischen Bemühungen wider, die Erfahrungen von Gewalt und Vernichtung nach dem Zweiten Weltkrieg in zahlreichen Ausstellungen zu verarbeiten. Diese fanden in Städten wie London, Paris, Warsaw, Liberec und Bergen-Belsen statt, wobei das Ziel darin bestand, die Auswirkungen des Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu dokumentieren. Institutionen und Organisationen verschiedener Herkunft, meist bestehend aus NS-Verfolgten und Holocaust-Überlebenden, haben an diesen Ausstellungen mitgewirkt ([DHM] berichtet, dass …).
Die künstlerische und dokumentarische Auseinandersetzung mit diesen Themen wird durch eine Vielzahl von Exponaten, Fotografien und Multimedia-Präsentationen unterstützt, um die Erinnerungen an diese belastende Zeit wachzuhalten. Diese Initiativen sind entscheidend für das Verständnis der Geschichte und für das Bewahren des kulturellen Erbes Europas.