
Der Kaffeepreis hat in den letzten Monaten zunehmend für Aufregung in der Branche gesorgt. Seit Jahresbeginn 2025 sind die Preise für Kaffee stark gestiegen. Marktforscher und Händler berichteten von Anstiegen von 9 bis 33 Prozent für gemahlene Produkte und Kaffeepads namhafter Marken wie Jacobs, Mövenpick, Melitta und Senseo. Selbst bei Kaffeebohnen wurde ein Preisanstieg von bis zu 43 Prozent verzeichnet. Eigenmarken der Discounter, darunter „Barissimo“ und „Ja“, haben ihre Preise ebenfalls um 28 bis 30 Prozent erhöht, wie die Remszeitung berichtet.
Ein Grund für diese überraschend hohen Preissteigerungen sind stark gestiegene Rohstoffpreise, die wiederum durch ungünstige Wetterbedingungen und schlechte Ernteprognosen, insbesondere in Brasilien, beeinflusst werden. In Brasilien sind die Niederschlagsmengen unterdurchschnittlich, was die Kaffeepflanzen stark belastet. Laut Insider Week hat Somar Meteorologia von trockenem und heißem Wetter berichtet, das die bevorstehende Ernte erheblich gefährden könnte.
Kaffeepreisanstieg und seine Ursachen
Die Preise haben sich im Vergleich zum Vorjahr drastisch verändert. So kostete eine günstigste 500-Gramm-Packung Mahlkaffee der Eigenmarken zu Beginn des Jahres 2022 noch 2,99 Euro, der Preis hat sich nun jedoch auf 5,49 Euro erhöht. Dies entspricht einem Anstieg um 84 Prozent. Auch Produkte von führenden Markenherstellern sind nicht von den Preisanpassungen verschont geblieben: Sie kosten aktuell 9,29 Euro, was einen Anstieg von bis zu 47 Prozent im Vergleich zu 2022 bedeutet, wie die Remszeitung anführt.
Der Markt wird zusätzlich durch die Niedrigstände der Kaffeelager beeinflusst. So fielen die Bestände des Arabica-Kaffees am 18. Februar auf ein Neunmonatstief, während Robusta-Kaffeelagerbestände auf ein Zwei-Monats-Tief sanken. Dies hatte zur Folge, dass im Januar die brasilianischen Kaffeeexporte um 1,6 Prozent auf 3,98 Millionen Säcke gesenkt wurden. Trotz dieser Herausforderungen haben die brasilianischen Landwirte bis zum 11. Februar bereits 88 Prozent ihrer Ernte für das Jahr 2024/25 verkauft, was über dem Fünfjahresdurchschnitt liegt.
Globale Entwicklungen und Prognosen
Die Ernteprognosen für die Kaffeeproduktion 2025/26 sehen einen Rückgang um 4,4 Prozent auf 51,81 Millionen Säcke vor, während die vorherige Ernte 2024 um 1,1 Prozent auf 54,2 Millionen Säcke gesenkt wurde. Klimatische Faktoren beeinflussen die Produktion weltweit. In Kolumbien erholt man sich nur langsam von der El-Niño-Dürre des letzten Jahres, während Vietnam mit reichlich Regenfällen rechnen kann, was die Erträge steigern könnte. Laut dem Globalen Bericht über den Kaffeemarkt 2024 werden die Herausforderungen des Kaffeemarktes durch den Klimawandel und veränderte Verbraucherpräferenzen deutlich erkennbar.
Im Jahr 2024 wird als Übergangsjahr für die Zukunft des Kaffees angesehen. Unternehmen reagieren auf die Marktveränderungen, indem sie in innovative Lösungen und nachhaltige Praktiken investieren. Im E-Commerce-Bereich wachsen die Plattformen, die den Zugang zu verschiedenen Kaffeeprodukten erleichtern und es ermöglichen, kleine Röstereien zu unterstützen.