
Supermärkte und Discounter wie Rewe und Aldi haben sich zunehmend innovative Techniken zunutze gemacht, um die Kauflaune ihrer Kunden zu steigern. Ein zentrales Element dieser Strategien ist das Design der Einkaufswagen, das laut einer Studie der Universität Innsbruck erheblichen Einfluss auf das Kaufverhalten hat. Der Einsatz von Einkaufswagen mit parallelen Griffen hat gezeigt, dass Kunden nicht nur mehr Produkte kaufen, sondern auch bereit sind, deutlich mehr Geld auszugeben. Ein Anstieg um 25% beim Umsatz ist das bemerkenswerte Ergebnis dieser Designoptimierung.
Die Studie untersucht, wie verschiedene Griffdesigns die psychologischen Effekte auf das Einkaufsverhalten beeinflussen. Herkömmliche Einkaufswagen, die mit einer waagerechten Lenkstange ausgestattet sind, aktivieren hauptsächlich den Trizepsmuskel. Diese Aktivierung wird mit einer ablehnenden Haltung assoziiert, was sich negativ auf die Kauflaune der Verbraucher auswirkt. Im Gegensatz dazu fördern Einkaufswagen mit seitlichen Griffen, die einer Schubkarre ähneln, die Aktivierung des Bizeps. Dies suggeriert Annäherung und Besitznahme, was wiederum die Konsumfreude steigert, wie derwesten.de berichtet.
Die Ergebnisse der Studie
Insgesamt wurden 2.359 Testkunden in einem Innsbrucker Supermarkt befragt. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Einkaufswagenmodellen. Kunden, die mit den neuen, optimierten Einkaufswagen unterwegs waren, gaben im Durchschnitt 34 Euro aus, während die Nutzer der traditionellen Wagen nur etwa 26 Euro ausgaben – ein bemerkenswerter Unterschied von 8 Euro. Diese Erkenntnisse wurden nicht nur durch die Forschung an der Universität Innsbruck bestätigt, sondern sie beleuchten auch die Rolle, die Gestaltung und ergonomische Überlegungen im Einzelhandel spielen können.
Die psychologischen Mechanismen hinter diesen Ergebnissen sind tief verwurzelt in der Konsumpsychologie, die einen zentralen Bestandteil der Wirtschaftspsychologie darstellt. Laut wissenschaft.de basieren Kaufentscheidungen zu 70% auf unbewussten Prozessen. Discounter und Einzelhändler setzen dieses Wissen über Konsumentenverhalten strategisch ein, indem sie beispielsweise Produkte gezielt anordnen, um Impulskäufe zu fördern.
Die psychologischen Aspekte des Kaufverhaltens
Diese Art der Konsumpsychologie zielt darauf ab, den Kunden das Einkaufserlebnis zu verbessern und gleichzeitig den Umsatz zu steigern. Der Einsatz von multisensorischem Branding, bei dem mehrere Sinne angesprochen werden, ist ein weiteres Beispiel, wie Händler versuchen, das Kaufverhalten zu beeinflussen. Neben der Produktpräsentation spielt auch die Atmosphäre im Geschäft eine entscheidende Rolle.
Kunden können in verschiedene Kategorien eingeordnet werden, wie Performer, Controller, Bewahrer und Innovatoren. Obwohl sie die Entscheidungsfreiheit haben, versuchen Unternehmen, ihre Kaufentscheidungen durch äußere Einflüsse zu lenken. Die Bedeutung des Kundenservices und der strategischen Platzierung von Produkten bleibt somit ein relevantes Thema, um ein optimales Einkaufserlebnis zu schaffen. Das neue Design der Einkaufswagen scheint ein weiterer Schritt in diese Richtung zu sein, indem es psychologische Prinzipien direkt in das Einkaufserlebnis integriert.