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Generalstreik in Griechenland: Proteste gegen Löhne und Wohnungsnot!

Am Mittwoch, den 8. April 2025, rufen die Gewerkschaften GSEE und ADEDY zu einem umfassenden Generalstreik in Griechenland auf. Dieser Protest soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die schlechten Löhne und die steigende Wohnungsnot lenken. Öffentliche Verkehrsmittel, Fährschiffe und Wochenmärkte werden durch den Streik stark beeinträchtigt. Die Beamtengewerkschaft fordert die Wiedereinführung des 13. und 14. Monatsgehalts für den öffentlichen Dienst, was während der Finanzkrise unter Druck internationaler Geldgeber gestrichen wurde.

Griechenland hat seit der Krise, in der es Rettungskredite von fast 290 Milliarden Euro erhielt, einige wirtschaftliche Erfolge erzielt. So wuchs die griechische Wirtschaft in den letzten zwei Jahren schneller als der Durchschnitt der Eurozone, und der Haushalt für 2024 schloss mit einem kleinen Überschuss ab. Dennoch ist die wirtschaftliche Lage für viele Bürger weiterhin angespannt. Der durchschnittliche Bruttolohn eines Vollzeitbeschäftigten fiel von 1379 Euro im Jahr 2009 auf 1325 Euro im Jahr 2023, während die Realeinkommen im Jahr 2022 um 23,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau lagen.

Wirtschaftliche Unzufriedenheit trotz Fortschritten

Obwohl Premierminister Kyriakos Mitsotakis verspricht, dass das Durchschnittseinkommen bis zum Sommer 2027 auf 1500 Euro brutto steigen wird, fühlen sich 54,5 Prozent der Griechen von einem wirtschaftlichen Aufschwung nicht betroffen. Diese Wahrnehmung hat zu einem starken Rückgang der Zustimmung zur Regierungspartei Nea Dimokratia geführt, die in Umfragen von 41 Prozent im Sommer 2023 auf lediglich 23 Prozent gefallen ist. Solche Entwicklungen könnten die politische Stabilität des Landes gefährden.

Für 2024 prognostiziert Griechenland ein Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent, unterstützt durch die europäische Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF). Diese wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen, um die europäische Wirtschaft nach Krisen zu stärken. Griechenland hat insgesamt 35,9 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen und Darlehen aus diesem Programm zur Verfügung. Es wurden bereits mehr als ein Drittel der ARF-Mittel ausgezahlt, wobei Griechenland besonders von Initiativen profitiert, die auf die Bekämpfung der Klimakrise abzielen.

Fokus auf Klimaschutz und Infrastruktur

Ein zentrales Element des Wiederaufbauplans ist das AntiNero-Programm, das auf die Bekämpfung von Megabränden abzielt, wie sie im Sommer 2023 170.000 Hektar Land in Griechenland zerstörten. Mit einem Projektbudget von über 400 Millionen Euro wird auch die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur vorangetrieben. Dazu gehören Renovierungsarbeiten an medizinischen Einrichtungen wie dem Metaxa-Krankenhaus in Athen. Fast 50 Prozent der Mittel aus der ARF wurden in Griechenland abgerufen, wovon 38 Prozent für Klimaziele, 22 Prozent für Digitalisierung und 18 Prozent für soziale Projekte eingeplant sind.

Die griechischen Gewerkschaften, die für die schwindende Kaufkraft und die Probleme mit den Löhnen demonstrieren, sehen sich einer paradoxen Lage gegenüber. Trotz des gesunkenen Arbeitslosenquoten von 17,5 Prozent auf unter 10 Prozent in den letzten vier Jahren bleibt die Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Lage groß. Die ARF wird als Instrument zur Modernisierung des Landes angesehen, doch erhebt sie auch Anforderungen an die Umsetzung von Reformen und die Erreichung von klar definierten Zielen.

Die Lage in Griechenland zeigt somit, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht immer mit einer Verbesserung der Lebensumstände aller Bürger einhergeht. Der bevorstehende Generalstreik wird die Frustration vieler Griechen über stagnierende Löhne und mangelnde soziale Sicherheit weiter ins Licht rücken und könnte ein Wendepunkt in der politischen Landschaft des Landes darstellen.

Für weitere Informationen zu den Gründen für den Streik und den politischen Hintergründen können Sie Remszeitung, Euronews und Spiegel konsultieren.

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Athen, Griechenland
Beste Referenz
remszeitung.de
Weitere Infos
de.euronews.com

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