Bremen

Universität Bremen und Sophie Drinker Institut: Starke Partnerschaft in der Musikforschung

Die Universität Bremen hat einen bedeutenden Kooperationsvertrag mit dem Sophie Drinker Institut (SDI) abgeschlossen. Dieser Vertrag stärkt die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Lehre und wissenschaftliche Qualifizierung. Die Forschungsstelle Historische Musikpädagogik am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik wird hierbei eine zentrale Rolle übernehmen. Im Rahmen dieser Kooperation werden Prof. Dr. Freia Hoffmann vom SDI und Prof. Dr. Alexander J. Cvetko von der Universität Bremen engen Kontakt im Bereich der historischen Musikpädagogik pflegen. Dies wurde während eines Symposiums zur Feier des 80. Geburtstags von Prof. Hoffmann offiziell besiegelt, wobei die Rektorin der Universität Bremen, Prof. Dr. Jutta Günther, die Unterzeichnung persönlich vornahm.

Auch das SDI bringt wertvolle Expertise in die Zusammenarbeit ein. Es ist bekannt für seine Vortragsveranstaltungen, Veröffentlichungen und projektbezogene Kooperationen. Ein zentrales Ziel dieser neuen Vereinbarung ist es, durch den gegenseitigen Zugang zu Forschungseinrichtungen und Ressourcen Synergien zu nutzen und innovative Impulse für Forschung und Lehre zu schaffen. Die Universität Bremen wird zudem ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter bei Qualifikationsarbeiten wie Promotionen oder Habilitationen unterstützen und gemeinsame Lehraktivitäten ermöglichen. Dies kann beispielsweise durch Lehraufträge für SDI-Mitglieder an der Universität oder durch gemeinsame Lehrveranstaltungen geschehen.

Das Sophie Drinker Institut im Detail

Das 2001 gegründete Sophie Drinker Institut hat sich ursprünglich auf musikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung spezialisiert. Inzwischen umfasst sein Arbeitsbereich auch kulturgeschichtliche Aspekte der Musikgeschichtsschreibung sowie pädagogische Perspektiven. Zu den aktuellen Projekten zählt ein Online-Lexikon über europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, das wichtige Beiträge zur Sichtbarkeit von Frauen in der Musikgeschichte leistet. Darüber hinaus wurde im Jahr 2021 ein dreibändiges Handbuch zur Geschichte der deutschsprachigen Konservatorien im 19. Jahrhundert veröffentlicht und eine Schriftenreihe zur musikwissenschaftlichen Genderforschung initiiert.

Die Bibliothek des Sophie Drinker Instituts, die eine breite Palette an Büchern, Zeitschriften, Noten und Tonträgern umfasst, ist der Öffentlichkeit zugänglich. Diese Ressourcen stehen nicht nur Wissenschaftlern, sondern auch Interessierten offen, die sich mit den Themen der Musikwissenschaft und Genderforschung auseinandersetzen möchten.

Kontext zur Genderforschung in der Musik

Gerade im Kontext der Genderforschung in der Musik wird die neue Kooperation von großer Bedeutung sein. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit beleuchtet das SDI auch kritische Themen wie die Repräsentation von Geschlecht in populärer Musik. In dem Buch „Sound und Sexismus – Geschlecht im Klang populärer Musik“ werden Konzepte wie „Othering“ und der „männliche Blick“ analysiert. Autoren untersuchen die Stimme als performative Ausdrucksform und deren Beziehung zur Subjektivität.

Die Herausforderungen, vor denen Frauen in der Musik stehen, werden auch an anderer Stelle thematisiert, wie in dem Beitrag über die Anleitung von Mädchenrockbands. Dieser Ansatz verdeutlicht, wie feministische Musikpädagogik dazu beitragen kann, Ausgrenzungsmechanismen zu identifizieren und Geschlechterrollenzuweisungen zu hinterfragen. Weitere empirische Forschungsarbeiten, wie die Untersuchung zur Genderverteilung unter Lehrenden in deutschen Musikhochschulen, haben gezeigt, dass der Frauenanteil in bestimmten Bereichen der Musik, wie z.B. bei Professuren in Komposition, noch immer sehr niedrig ist. Diese Daten untermauern die Notwendigkeit solcher Kooperationen, um Frauen in der Musik sichtbarer zu machen und Gleichstellung zu fördern.

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Bremen, Deutschland
Beste Referenz
uni-bremen.de

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