
Das Landeskriminalamt Bremen plant, in den kommenden Wochen etwa 30.000 Bürger in Bremerhaven und Bremen zur Wahrnehmung von Sicherheit zu befragen. Ziel dieser umfangreichen Befragung, die von Ende April bis Mitte Mai 2025 durchgeführt wird, ist es, das Sicherheitsgefühl der Einwohner zu ermitteln sowie Einblicke in das Anzeigeverhalten und die Wahrnehmung der Polizeiarbeit zu gewinnen. Diese Felder wurden bereits in einer ersten Befragung im Jahr 2022 untersucht, die zur Optimierung der Polizeiarbeit beitragen soll. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) drängt auf eine rege Teilnahme an der Umfrage, die aus einem postalischen Ankündigungsschreiben und anschließendem Fragebogen besteht, welcher anonym und in mehreren Sprachen zur Verfügung stehen wird. Leider warnt die Polizei vor möglichen kriminellen Nachahmern, die sich als Polizeimitarbeiter ausgeben könnten; die Kontaktaufnahme erfolgt ausschließlich per Post. Dies bestätigt kreiszeitung.de.
Bei der ersten Sicherheitsbefragung im Jahr 2022 nahmen fast 29.000 Bürger teil, wovon fast die Hälfte von den Befragten Antworten einsendete. Die Ergebnisse dieser Umfrage lieferten verschiedene Einblicke in das Sicherheitsgefühl der Bürger. Eine große Mehrheit äußerte sich zufrieden mit ihrem Wohnumfeld; insbesondere wurde der soziale Zusammenhalt in Nachbarschaften als hoch bewertet. Lediglich Unordnung wurde von vielen als geringführend wahrgenommen. Vertrauen in die Polizei sticht ebenfalls hervor: Acht von zehn Befragten bewerten das Handeln der Polizei als professionell, während über 90 Prozent ihre bürgerfreundliche Haltung loben. Die Ergebnisse wurden von der Polizei Bremerhaven veröffentlicht.
Ergebnisse und Trends der Befragungen
Die Sicherheitsbefragung zeigt auch, dass sich 96 Prozent der Teilnehmer tagsüber sicher fühlen, jedoch sinkt dieses Gefühl auf 76 Prozent in der Nacht. In Bremen fühlen sich über 60 Prozent und in Bremerhaven knapp 50 Prozent an bestimmten Orten nachts unsicher. Häufig genannte unsichere Orte in Bremerhaven sind unter anderem die Grünhöfe und das Goetheviertel. Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz hebt hervor, dass das Sicherheitsgefühl eine zentrale Rolle für die Lebensqualität der Bürgerschaft spielt. Volker Ortgies, Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, betont die Notwendigkeit, die Polizeiarbeit kontinuierlich an die Bedürfnisse der Bürger anzupassen.
Die Befragungen der letzten Jahre haben nicht nur das Bedürfnis der Bürger nach mehr Informationen zur Kriminalitäts- und Sicherheitslage verdeutlicht, sondern auch den Wunsch nach einer stärkeren Präsenz von Streifenwagen, insbesondere Fuß- und Fahrradstreifen. Über 55 Prozent der Befragten bewerten die derzeitige Präsenz von Streifenwagen als „genau richtig“ und wünschen sich darüber hinaus Verbesserungen.
Im weiteren Kontext wird bekannt, dass das Bundeskriminalamt (BKA) ebenfalls ein umfangreiches Projekt namens „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2024“ (SKiD 2024) plant, bei dem rund 186.000 Bürger befragt werden sollen. Diese Umfrage zielt darauf ab, das Sicherheitsgefühl und die Erfahrungen mit Kriminalität in Deutschland zu analysieren. Auch hier wird die Zusammenarbeit mit den Polizeien der Bundesländer betont. Diese Initiative zeigt den wachsenden Trend zur Einbindung der Öffentlichkeit in sicherheitsrelevante Angelegenheiten, um die Sicherheitslage in Deutschland insgesamt zu verbessern. Weitere Informationen dazu finden sich auf bka.de.