
Carlo Bast, ein Forstwirt aus Sachsen, hat während seines Urlaubs auf der Insel Rügen einen sensationellen Schatz gefunden, der die archäologische Gemeinschaft erregt. Was als Suche nach Fossilien begann, entwickelte sich zu einem aufregenden historischen Entdeckung, als Bast einen goldenen Anhänger entdeckte. Dieser rare Fund ist 3,9 cm lang, hat einen Durchmesser von 1,4 cm und wiegt 3,7 g. Experten identifizierten den Anhänger als eine Berlocke, die aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus stammt. Der Anhänger ist damit ein bedeutendes Relikt aus der römischen Kaiserzeit.Nordkurier berichtet, dass Bast den Fund umgehend dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern meldete. Dieses bestätigte den Status des Anhängers als bewegliches Bodendenkmal, das entsprechend den Vorschriften des Denkmalschutzgesetzes in das Eigentum des Landes übergeht.
Das Amt hat den Schatz ausführlich dokumentiert und wissenschaftlich bearbeitet. Die Ergebnisse des Fundes wurden im Rahmen einer Regionaltagung für Ostmecklenburg und Vorpommern in Stralsund vorgestellt. Die Berlocke von Bast gehört zur Variante III nach Adriaan von Müller und wurde zwischen 100 und 200 n. Chr. hergestellt. Vor diesem Fund war nur eine weitere Goldberlocke auf Rügen bekannt, die jedoch 1856 bei Garz gefunden wurde. Deren Verbleib ist nach wie vor unklar. Der neue Fund befindet sich derzeit im Fundarchiv der Abteilung Landesarchäologie des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin.
Auswirkungen und zukünftige Perspektiven
Ob die Berlocke in einem Museum ausgestellt wird, ist noch unklar. Vom Landesamt gibt es derzeit keine konkreten Pläne für eine Ausstellung der Berlocke. Carlo Bast äußerte den Wunsch, dass es schön wäre, wenn der Fund für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Einen Einblick in die Arbeit der Bodendenkmalpfleger in Mecklenburg-Vorpommern bietet der Artikel von Archaeologie Online, in dem auch die Anerkennung der Ministerin Bettina Martin für die ehrenamtlichen Denkmalschützer hervorgehoben wird.
In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 250 Ehrenamtler aktiv in der Bodendenkmalpflege und zahlreiche weitere befinden sich in Ausbildung. Diese Gruppen haben in letzter Zeit bemerkenswerte Funde gemacht, darunter sieben Schwerter aus der Bronzezeit und 6.000 Silbermünzen aus dem 11. Jahrhundert.
Die Funde zeugen von der reichen Geschichte der Region und belegen die kulturelle Vielfalt, die sich über die Jahrhunderte entwickelt hat.
Ein Blick auf die Geschichte der Bodendenkmalpflege
Mecklenburg-Vorpommern ist bekannt für seine archäologischen Schätze. Die entsprechenden Berichte wurden auch in Fachpublikationen wie dem Jahrbuch 2020 zur Bodendenkmalpflege vorgestellt, das eine Vielzahl von interessanten Artikeln enthält, darunter eine detaillierte Untersuchung des frühbronzezeitlichen Horts von Lebehn und der Fundberichte über unterschiedlichste Artefakte. Diese Schriften sind wertvolle Ressourcen für Interessierte und Fachleute gleichermaßen. Das Jahrbuch bietet unter anderem spannende Einblicke und könnte Interessierten als nützliches Nachschlagewerk dienen.