
Ein über 90 Jahre alter Mann hat in München einen Mitarbeiter eines Pflegedienstes mit einer Schreckschusswaffe bedroht. Der Vorfall ereignete sich laut pn.de, nachdem der Senior den Dienst über einen Hausnotruf alarmiert hatte.
Als der Mitarbeiter am Freitag die Wohnung des Seniors betrat, zog dieser einen Schreckschussrevolver und drohte ihm. Der Mitarbeiter verließ daraufhin schnell die Wohnung und informierte die Polizei über die bedrohliche Situation.
Polizeiaktionen und Spezialkräfte
Die Polizei rückte mit über zehn Streifenwagen sowie Spezialkräften an, da die Lage als „unklar“ eingeschätzt wurde. Unter den Einsatzkräften befanden sich auch Spezialisten, die in solchen kritischen Situationen geschult sind. Bei Eintreffen der Polizei konnte der Senior in seiner Wohnung angetroffen werden, und die Schreckschusswaffe wurde sichergestellt.
Trotz des bedrohlichen Vorfalls berichtete ein Polizeisprecher, der Senior habe nicht verwirrt gewirkt. Die Hintergründe für den Hausnotruf sowie die darauf folgende Bedrohung sind derzeit unklar. Gegen den über 90-Jährigen wird wegen der Bedrohung ermittelt.
Gewalt in der Pflege
Der Fall wirft ein Licht auf das ernste Thema der Gewalt in der Pflege, das sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich vorkommen kann. Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit zeigen, dass Gewalt von Pflegebedürftigen gegen Pflegepersonal oder Angehörige nicht selten ist.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Prävention und Intervention bei Gewalt gegen ältere Menschen in der Langzeitpflege befasst. Es ist Teil eines größeren Vorhabens, das auf den Ergebnissen des europäischen Projekts MILCEA basiert. Ziel ist die Entwicklung eines systematischen Präventionsansatzes, der in verschiedenen Modellkommunen in Deutschland umgesetzt werden soll.
In Anbetracht der Breite und Komplexität des Themas ist es wichtig, dass sowohl Angehörige als auch Fachkräfte in der Pflege geschult werden, um gewalttätigen Übergriffen vorzubeugen und adäquat auf Fälle zu reagieren.