
Der Gasteig in München hat nach zwei Jahren der Sanierungsarbeiten ein neues Leben als kreatives Zentrum gefunden. Die neu gegründete gemeinnützige GmbH hat das „Fat Cat“ ins Leben gerufen, das mittlerweile als temporäres Kulturzentrum fungiert. Mit einer Vielzahl von Ateliers, Studios, Proberäumen und Veranstaltungsräumen zieht es zahlreiche Besucher an. Ein beeindruckender Schriftzug der englischen Künstlerin Morag Myerscough mit der Botschaft „YOU ARE EVERYTHING“ begrüßt die Gäste am Haupteingang und wirkt wie ein leuchtendes Symbol in dieser neuen Kreativlandschaft.
Das Fat Cat hat sich schnell zu einem beliebten Ort der Begegnung entwickelt. Besonders die neu gestaltete Dachterrasse zieht viele Menschen an. Im Inneren gibt es ein eigenes Café und die komödiantischen Darbietungen von Michael Mittermeiers Comedy Club „Lucky Punch“ haben sich als Zentrum der Münchner Comedy-Szene etabliert. Auch der Club „Live Evil“ sorgt für musikalische Abwechslung mit Konzerten, Talkshows und verschiedenen Sessions. Neu eröffnet wurde auch der „Republic Jazzclub“, der am vergangenen Wochenende für rund 50 Zuschauer zugänglich wurde.
Vielfältige Angebote und Veranstaltungen
Im Lauf des Festivals „Catropolis“, das das zweijährige Bestehen des Fat Cat feiert, wird die Black Box sogar zu einem Technoclub umgewandelt. Frühere Bühnen des Gasteig, wie der kleine Konzertsaal, sind ebenfalls wieder für Veranstaltungen geöffnet und wiederbeleben damit die kulturelle Vielfalt des Standorts. Während einer Podiumsdiskussion erörterten Künstler zusammen mit dem grünen Zweiten Bürgermeister Dominik Krause die Notwendigkeit, mehr Kulturräume zu schaffen, um die Vernetzung der Kulturschaffenden zu fördern.
Das Fat Cat beherbergt über 100 Kunstschaffende unterschiedlichster Disziplinen, wie in der Fat Cat aufgelistet. Hier finden sich zahlreiche Musikprojekte, Theatergruppen und Büros, die gemeinsam einen kreativen Raum bieten, der es vielen ermöglicht, ihre Ideen zu verwirklichen. Die Initiative zeigt eine positive Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Kulturtaxe, die auch Touristen zugutekommen könnte. Gabi Blum fordert eine gerechtere Aufteilung des städtischen Kulturbudgets, um die Subkultur ausreichend zu fördern. Auch Till Hofmann, der Geschäftsführer des Fat Cat, warnte angesichts der Herausforderungen, dass es zu Konflikten zwischen Subkultur und Hochkultur kommen könnte.
Zukunftsperspektiven und Initiativen
Ein Vorschlag zur weiteren Verbesserung der Kulturlandschaft Münchens inkludierte die Nutzung leerstehender Schulen als mögliche Ergänzung zu den bestehenden Kulturräumen. Das Ziel besteht darin, Projekte in der Philharmonie und dem Fat Cat nach der Sanierung des Gasteig besser zu vernetzen. Die Zwischennutzungen in München bieten den idealen Raum für kreative Ausdrucksformen. So ermöglicht das Fat Cat nicht nur eine reiche Palette an Veranstaltungen, sondern auch Raum für neue Ideen und kreative Projekte.
Mit dem Fat Cat hat München ein neues kulturschaffendes Zentrum gewonnen, das nicht nur die Vergangenheit des Gasteigs fortführt, sondern auch die kulturelle Zukunft der Stadt aktiv gestaltet. Dabei spielt die Engagement der über 100 Kunstschaffenden und die Unterstützung durch die Stadt eine entscheidende Rolle.