
Im Wildpark Lüneburger Heide hat ein kleiner Dachs namens „Dieter“ das Licht der Welt erblickt. Der Dachs ist erst wenige Tage alt und verbringt seine Zeit unter dem Schutz seiner Mutter im Bau. Vor der großen Scheibe, die den Einblick in ihr Leben ermöglicht, können interessierte Besucher das niedliche Tier beobachten, während es sich unter einer Wärmelampe an die Mutter kuschelt. Dachse sind bekannt für ihre nachtaktive Lebensweise und ziehen es vor, in unterirdischen Bauten zu leben. Dies bietet nicht nur Schutz, sondern auch eine sichere Umgebung für den Nachwuchs.
Doch Dieter ist nicht der einzige Nachwuchs, der im Wildpark für Aufsehen sorgt. Die Besucher dürfen sich auch über Wollschwein-Ferkel freuen, die in einer Vielzahl von Farbkombinationen wie beige-gestreift, rot-gestreift und schwarz-rot daherkommen. Eine cremefarbige Pony-Mutter kümmert sich rührend um ihren kleinen Sprössling, während im Streichelgehege verspielte Zwergziegen-Kitze umher hüpfen. Schüchtern beobachten die Quessantschafe, die kleinste Schafsrasse Europas, das Treiben.
Wildtiere in Niedersachsen: Ein Blick auf die Zahlen
Die Welt der Wildtiere in Niedersachsen ist umfangreich und wird regelmäßig dokumentiert. Jüngste Informationen stammt aus dem 21. Landesjagdbericht 2022/23, der vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) sowie der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) veröffentlicht wurde. Ministerin Miriam Staudte lobte in diesem Zusammenhang das ehrenamtliche Engagement der Jägerschaft für den Natur- und Artenschutz sowie die Umweltbildung.
Der Bericht beinhaltet eine Vielzahl statistischer Daten und wissenschaftlicher Untersuchungen über wildlebende Tierarten in Niedersachsen. Besonders auffällig ist die Entwicklung der Jagdstrecken: Während die Anzahl der geschossenen Waschbären und Nutrias um 0,1% beziehungsweise 15,2% gesunken ist, verzeichnet der Dachs einen erfreulichen Anstieg um 8,2 % auf 10.602 Tiere, ein neuer Höchststand. Dies verdeutlicht den erfolgreichen Schutzstatus dieser Spezies.
Wichtige Trends in der Jagd
Die Zahlen zu Schwarzwild zeigen hingegen einen bedenklichen Rückgang um 36,9 % auf 36.134 Tiere. Dies ist nicht nur für die Jäger von Belang, sondern hat auch Auswirkungen auf die Wildtierpopulation. Staudte betonte die Notwendigkeit der intensiven Bejagung der Nutria zum Schutz von Küsten und Deichen. Auch andere Themen des Berichts, wie die Strategien zur Vermeidung von Kälberwaisen bei Bewegungsjagden auf Rotwild, zeigen die Komplexität der Jagd und des Wildtiermanagements.
Für weitere Informationen ist der Bericht online zugänglich unter www.ml.niedersachsen.de sowie unter www.ljn.de. Zudem bietet jagdstatistik.ml.niedersachsen.de umfassende Daten zu den Jagdstrecken und wildbiologischen Details. In einer Zeit, in der der Schutz von Wildtieren und deren Lebensräumen immer wichtiger wird, sind präzise statistische Erhebungen unerlässlich für die künftige Planung und den Schutz dieser wertvollen Ressourcen.