
Ein 37-jähriger Mann aus Lünen wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, nachdem er als Komplize an einem schweren Säure-Attentat in einem Bochumer Café beteiligt war. Laut FAZ geschah der Vorfall am 30. Juni 2022, als der mutmaßliche Haupttäter in einer Getränkedose Schwefelsäure mit sich führte und diese über einen 31-jährigen Gast goss, den er fälschlicherweise für den Inhaber des Cafés hielt.
Der brutal angegriffene Mann erlitt schwere Verätzungen am Rücken, Nacken und Kopf und musste mehrere Wochen im Krankenhaus behandelt werden. Die Richter beschrieben die Tat als «nicht nachvollziehbar und fürchterlich», da sie Teil eines Racheplans gegen den Caféinhaber gewesen sein soll. Dieser hatte zuvor bei der Polizei ausgesagt, was die Rocker-Szene, die hinter dem Anschlag vermutet wird, als Grund für den Übergriff darstellt.
Die Rolle des Angeklagten
Der 37-Jährige gestand, den Haupttäter nach Bochum gefahren zu haben, bestritt jedoch, von den Anschlagsplänen gewusst zu haben. Dies wurde von den Richtern zurückgewiesen, die feststellten, dass der Angeklagte im Internet nach «Schwefelsäure» gesucht hatte. Nach den Überzeugungen der Richter war ihm die Absicht der Tat also klar, was in der Verurteilung wegen Beihilfe zur schweren und gefährlichen Körperverletzung mündete.
Der mutmaßliche Haupttäter war nach der Tat festgenommen worden, nahm sich jedoch in der Untersuchungshaft das Leben. Der Richter betonte die Brutalität der Tat und bezeichnete die Rocker-Szene, zu der die Beteiligten gehörten, als «außerhalb der Gesellschaft stehend». Das Urteil ist nach wie vor nicht rechtskräftig.
Kriminalität in Deutschland im Kontext
Besonders alarmierend ist der Anstieg der Gewaltkriminalität mit 214.099 erfassten Fällen, was den höchsten Wert seit 2007 darstellt. Dies erfolgt in einem Jahr, in dem auch die Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger um 13,5 % zunahm. Die Schwierigkeiten in unserer Gesellschaft sind offensichtlich und fordern eine Diskussion über mögliche Lösungsansätze, um solche grausamen Taten in Zukunft zu verhindern.