
In einer Reihe belastender Fälle von Gewalt und einem Mordprozess kommen schockierende Details ans Licht. Eine 90-jährige Frau steht wegen des Mordes an ihrer 77-jährigen Freundin vor Gericht, ein Vorfall, der aus einem verhängnisvollen Streit resultierte. Die beiden Frauen pflegten eine enge Freundschaft, die nahezu 50 Jahre währte. Der tödliche Streit ereignete sich im Sommer 2024 in München und begann, nachdem die beiden nach einem gemeinsamen Einkauf in einer Eisdiele nach Hause kamen. Ein Nachbar hatte ihnen beim Tragen der Einkäufe in die Wohnung geholfen.
Der Streit entbrannte, als die 77-Jährige entgegen dem Wunsch ihrer älteren Freundin in die kleine Küche ging und dort für Unordnung sorgte. In einer hitzigen Auseinandersetzung soll die 89-Jährige ihre Freundin mit einem Kochtopf schwer verletzt haben. Dies stellte sich als tödlich heraus, da die Polizei die 77-Jährige später mit offensichtlichen Spuren von Gewalteinwirkung in der Wohnung fand. Nach dem Vorfall wurde die 89-Jährige festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Ihre Verteidigung bestreitet die Mordanklage. Der Anwalt schlägt alternative Maßnahmen wie die Anbringung einer elektronischen Fußfessel vor, während er die Untersuchungshaft als unangemessen kritisiert. PNP berichtet, dass die Anklage auf schwere Vorwürfe hinweist.
Weitere Gewaltakte gegen Senioren
Ein anderer, ebenso aufsehenerregender Fall betrifft einen 21-jährigen Auszubildenden aus Puchheim. Joseph K. wird beschuldigt, eine 70-jährige Frau namens Maria P. Ende Oktober 2021 am Ostbahnhof in München verfolgt und dann vergewaltigt zu haben. Die Tat ereignete sich in der Nacht, als Nachbarn durch die Hilferufe der Frau auf das Geschehen aufmerksam wurden und die Polizei riefen. Joseph K. wurde Mitte des vergangenen Jahres festgenommen und befindet sich ebenfalls in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim.
Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe vehement. Er erklärt, dass er mit einer Prostituierten verabredet war und dachte, Maria P. sei sein Date. Laut Anklage habe er die Seniorin mehrmals berührt und versucht, sie zu umarmen, während sie ihn abwehrte. Trotz seiner Behauptungen, die Frau habe ihn mit nach Hause nehmen wollen, und seiner Angaben über ein vorausgezahltes Honorar, bleibt die Vorwürfe gegen ihn schwerwiegender Natur. Das Urteil in diesem Fall wird am 20. Februar 2023 erwartet. TZ berichtet, dass die Komplexität dieser gerichtlichen Auseinandersetzungen weitere Fragen zur Gewalt gegen ältere Menschen aufwirft.
Beide Fälle werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen ältere Menschen in der Gesellschaft entgegensehen, und verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Gewalt gegen Senioren präventiv zu begegnen und zu bekämpfen. Laut einem Bericht des Instituts für Menschenrechte ist der Schutz älterer Menschen ein zentrales Thema, das in der öffentlichen Diskussion deutlicher hervorgehoben werden sollte.