
Die Abrissarbeiten an der Ringbahnbrücke in Berlin-Charlottenburg gehen dem Ende entgegen. Heute, am 17. April 2025, gab Dirk Brandenburger von der Autobahngesellschaft des Bundes in einer Pressekonferenz bekannt, dass die Arbeiten am letzten Abschnitt der Brücke begonnen haben. Der Großteil der Abrissarbeiten wird planmäßig bis Donnerstagabend abgeschlossen sein, sodass umgehend die anschließenden Neubauaktivitäten eingeleitet werden können. Diese Neubauarbeiten sind erforderlich, da die Ringbahnbrücke, die 1963 errichtet wurde, aufgrund von Sicherheitsbedenken und einem vergrößerten Riss komplett gesperrt werden musste.
Die Ringbahnbrücke war zunächst am 19. März 2025 wegen akuter Einsturzgefahr geschlossen worden. Insbesondere der Zustand der Brücke wurde durch Überlastung und Materialermüdung verschärft, was die Nutzung für das aktuelle Verkehrsaufkommen untragbar machte. Dies führte zu Verkehrschaos in der Umgebung, besonders rund um das Autobahndreieck Funkturm. Daher wurde eine einspurige Notverkehrsführung auf der Gegenfahrbahn eingerichtet, während der Pkw-Verkehr umgeleitet und der Schwerlastverkehr über den Berliner Ring (A10) geleitet wurde.
Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr
Die Bauarbeiten wirken sich erheblich auf den S-Bahn-Verkehr aus. Die S-Bahn-Linien S41, S42 und S46 sind seit dem 27. März 2025 zwischen Halensee und Westend unterbrochen. Die Bahn plant, dass die S-Bahn ab dem 28. April 2025 wieder die gewohnte Strecke befahren kann. Dies geschieht, nachdem der Großteil der Abrissarbeiten einschließlich der Westendbrücke bis spätestens 25. April 2025 abgeschlossen sein soll.
Parallel zu den Abrissarbeiten an der Ringbahnbrücke laufen auch die Arbeiten an der Westendbrücke, die am 12. April 2025 begonnen haben. Die Autobahn GmbH hatte am 2. April entschieden, beide Brücken abzureißen. Die Ausschreibung für den Ersatzneubau der Ringbahnbrücke wird zeitgleich mit dem Abriss durchgeführt. Der Zuschlag für das umfassende Neubaukonzept, das die Minimierung der Bauzeit und der Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs als wesentliches Kriterium festlegt, soll im Sommer erfolgen.
Der geplante Neubau sieht vor, dass die zukünftige Brücke drei Fahrbahnen haben wird. Der Bund stellt dafür 150 Millionen Euro aus dem Verkehrsinfrastrukturhaushalt zur Verfügung. Dennoch wird mit einer Fertigstellung der neuen Brücke nicht vor Ende 2027 gerechnet, was bedeutet, dass während dieser Zeit weiterhin umfangreiche Umleitungsmaßnahmen erforderlich sind.
Lärmschutz für Anwohner
Um den Anwohnern in der Dernburgstraße, die durch die Baustellenlärm erheblich betroffen sind, entgegenzukommen, wird eine Entschädigung von 100 Euro pro Person und Nacht für den Zeitraum zwischen dem 10. und 17. April 2025 gezahlt. Dies ist ein Teil der Bemühungen, die Belastungen für die Anwohner während der Bauarbeiten zu minimieren. Gleichzeitig laufen bereits erste Maßnahmen zur Reinigung des Fallbetts und zum Abtransport des Schutts, um die Gleise bis spätestens 25. April 2025 freizugeben.
In diesem Kontext betont die Autobahn GmbH, dass die S-Bahn als eine wichtige Alternative angeboten wird, um das Verkehrschaos zu mildern. Zusätzliche Verkehrsinformationen besagen, dass im Berufsverkehr mit Verzögerungen von 20 bis 30 Minuten zu rechnen ist, was die Situation für Pendler zusätzlich erschwert.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Neugestaltung der Brücken am Autobahndreieck Funkturm ein komplexes und zeitaufwändiges Vorhaben darstellt, das sowohl vor Herausforderungen als auch vor Lösungen für den zukünftigen Verkehrsfluss in Berlin steht.
Für weitere Informationen über die Hintergründe und den Fortgang der Arbeiten können Sie die folgenden Links nutzen: rbb24, A100Stoppen, und Bundestag.