
Der Rotter Bauernmarkt, der seit 36 Jahren jeden Freitag in der Gemeinde Rott am Inn stattfindet, ist nicht nur ein Ort des Handels, sondern auch ein soziales Ereignis, das das ganze Dorf zusammenbringt. Christa Peltzer, die Vorsitzende des Vereins „Rotter Bauernmarkt“, spielt dabei eine zentrale Rolle. Auf einer Verkaufsfläche von 20 mal 6 Metern werden eine Vielzahl von Produkten angeboten, darunter frisches Brot, Wurst und duftender Kaffee. Je nach Andrang und Jahreszeit sind 15 bis 20 Händler aktiv. Der Großteil dieser Anbieter sind Bäuerinnen, die ihre eigenen Erzeugnisse verkaufen, jedoch auch Produkte von anderen anbieten.
Die Organisation des Marktes erfolgt im Hintergrund, wobei es eine klare Arbeitsteilung unter den Verkäuferinnen gibt. Der Markt wird durch etwa 40 Lieferanten unterstützt, von denen nicht alle selbst anwesend sind. Laut Rosenheim24 verbleiben 14 Prozent des Gesamterlöses beim Markt: 4 Prozent decken die Betriebs- und Erhaltungskosten, während 10 Prozent unter den Verkäuferinnen aufgeteilt werden. Der Markt öffnet offiziell um 11:30 Uhr, doch viele Kunden kommen bereits früher, und die Aufräumarbeiten der Verkäuferinnen sind oft bis 18 Uhr erforderlich.
Gemeinschaftlicher Charakter und Unterstützung
Der Rotter Bauernmarkt bietet den Verkäuferinnen nicht nur die Möglichkeit, ihre Produkte anzubieten, sondern auch eine Flucht aus dem Alltag und eine Gelegenheit zur Gemeinschaftspflege. Einige Verkäuferinnen sind durch Zufall in diese Tätigkeit geraten. Peltzer selbst hat keinen eigenen Hof, doch über familiäre Verpflichtungen ist sie zum Markt gekommen. Die Gemeinde unterstützt das Projekt, und auch lokale Geschäfte zeigen Dankbarkeit gegenüber den Verkäuferinnen, was die Bedeutung des Marktes für die lokale Gemeinschaft unterstreicht.
In der letzten Jahreshauptversammlung des „e.V. Rotter Bauernmarkt“ im Landgasthof Stechl fiel der Kassenbericht von Hannelore Brandmaier positiv aus, trotz saisonaler Umsatzschwankungen. Während die Sommermonate häufig schwächer sind, gleichen die Umsätze durch den Advents- und Weihnachtsmarkt diesen Rückgang aus. Der Jahresbericht von Peltzer war ebenfalls optimistisch.OVB Online berichtet von neuen Armaturen, die durch Witterungseinflüsse und einen Wasserschaden notwendig wurden, jedoch hoben Lebensmittelkontrollen hervor, dass es keine Beanstandungen gab.
Ein Fest für die Sinne
Der Rotter Bauernmarkt steht nicht nur für kulinarische Genüsse. Der Besuch bietet ein Erlebnis für alle Sinne. Die frischen Produkte stammen oft direkt vom Erzeuger und werden am selben Tag geerntet, was ihren Geschmack und Nährstoffgehalt erhöht. Der Markt stärkt die lokale Wirtschaft, da der Einkauf bei den Kleinbetrieben die Region unterstützt und zugleich umweltschonende Anbaumethoden gefördert werden. Zudem können Besucher neue Geschmäcker entdecken und ihre sozialen Kontakte pflegen – eine wesentliche Funktion, die Bauernmärkte in Deutschland erfüllen.
Ein Blick auf die bekanntesten Bauernmärkte in Deutschland zeigt, wie wichtig diese Institution für die lokale Versorgung ist. Zu den Top-Märkten zählen unter anderem der Elberfelder Markt, Wismarer Käsemarkt sowie der Viktualienmarkt in München. Diese Märkte, ähnlich wie der Rotter Bauernmarkt, bieten nicht nur hochwertige Produkte, sondern auch einen Ort der Begegnung und Gemeinschaft.
Mit dem geplanten „Verwöhntag“ im Mai, der nach dem Muttertag ausgerichtet wird, und einem neuen Schirm für Schatten und Regenschutz, wird der Rotter Bauernmarkt auch in Zukunft weiterhin als lebendiger Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft fungieren.