
Der Konflikt zwischen der US-Regierung und führenden Elite-Universitäten eskaliert, da Harvard, eine der renommiertesten Institutionen, den Forderungen von Donald Trumps Antisemitismus-Taskforce entschieden widerspricht. Die Taskforce hat die Universität angeklagt, nicht genug für die Sicherheit jüdischer Studierender zu tun, insbesondere seit dem 7. Oktober 2023. Dies führte zu der Drohung, öffentliche Fördergelder in Höhe von Millionen oder sogar Milliarden Dollar zu streichen, wie Welt berichtet.
Die Konfrontation hat bereits auch andere Elite-Universitäten erreicht, darunter Princeton, Columbia und die University of Pennsylvania. Diese Institutionen stehen im Verdacht, nicht ausreichend gegen Antisemitismus vorzugehen. In diesem Zusammenhang kündigte die US-Regierung eine Überprüfung der 9 Milliarden Dollar an, die Harvard aus öffentlichen Mitteln erhält. Princeton-Präsident Christopher Eisgruber hat die Notwendigkeit betont, sowohl das Gesetz zu respektieren als auch die akademische Freiheit zu verteidigen. Gleichzeitig erklärte er, dass der Druck von außen auch Einfluss auf Stipendien und Fördermittel haben könnte, was die Universität zwingen könnte, finanzielle Einschnitte vorzunehmen.
Reaktionen der Universitäten
Harvard-Präsident Alan Garber wies darauf hin, dass es nicht die Aufgabe der Regierung sein sollte, zu bestimmen, was private Universitäten lehren. Unterdessen erhielt Columbia University aufgrund von ähnlichen Drohungen bereits Zahlungsstopps von 400 Millionen Dollar und hat daraufhin zahlreiche Regierungsforderungen umgesetzt. Dies wird als ein offensichtliches Beispiel dafür gesehen, wie stark die Finanzierungsbedrohungen den operationalen Raum der Bildungsinstitutionen einschränken.
Princeton gehört zu etwa 60 Universitäten, die vor Finanzierungsmaßnahmen gewarnt wurden. In einer internen E-Mail bestätigte Eisgruber, dass “mehrere Dutzend” Zuschüsse ausgesetzt wurden. Seine Universität erhielt im letzten Jahr 455 Millionen Dollar an staatlichen Zuschüssen, was rund 18 Prozent ihrer Gesamteinnahmen ausmacht. Dies verdeutlicht das Ausmaß, in dem der Streit die finanzielle Basis dieser Bildungseinrichtungen gefährden könnte.
Akademische Freiheit im Fokus
Trump selbst hat in sozialen Medien gedroht, Förderungen für Institutionen zu stoppen, die seinen Vorstellungen zufolge „illegale Proteste“ zulassen. Solche Äußerungen werfen ernsthafte Fragen über die akademische Freiheit auf und haben Bedenken ausgelöst, dass durch die Maßnahmen der Regierung die Eigenheiten liberaler Institutionen gefährdet werden können. Akademische Freiheit hat in den USA eine lange Tradition, die bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht, und ist von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren der Hochschulbildung.
Der Druck auf die universitären Institutionen zeigt bereits Wirkung. Harvard und Yale reflektieren öffentlich über anerkannte Fehler beim Schutz jüdischer Studierender und passen ihre Richtlinien an. Kristi Noem, die Ministerin für Heimatschutz, forderte zudem Unterlagen zu ausländischen Studierenden an Harvard an, was das Thema noch weiter polarisiert. Die Diskussion um den Einfluss ausländischer Studierender auf amerikanische Studienplätze ist neu entfacht und trägt zur Komplexität des Problems bei.