
Der Exoplanet K2-18b, der sich 124 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Löwe befindet, zieht die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf sich. Dieser etwa 8,6 Mal schwerere und 2,6 Mal größere Planet als die Erde gehört zur Kategorie der Subneptun-Planeten und wurde als potenzieller „Wasserplanet“ eingestuft. Seinen einzigartigen Eigenschaften verdankt K2-18b, dass er auf der Suche nach Anzeichen für extraterrestrisches Leben als besonders vielversprechend gilt. Nikku Madhusudhan, Professor am astronomischen Institut der Universität Cambridge, leitet die aktuelle Studie zu diesem Planeten.
Markante Fortschritte in der Erforschung von K2-18b wurden durch die Beobachtungen des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) ermöglicht, das im Jahr 2023 potenzielle Lebenszeichen in der Atmosphäre des Exoplaneten entdeckte. Die Regierungen von NASA, ESA und CSA haben 1996 mit der Entwicklung des JWST begonnen, und es wird als Nachfolger der Teleskope Hubble und Spitzer angesehen. Nach dem erfolgreichen Start am 25. Dezember 2021 und der Erreichung des Lagrange-Punkts L2 am 24. Januar 2022 hat das JWST bereits umfassende Daten geliefert, die für die Astronomie von großer Bedeutung sind.
Die Entdeckung von Biosignaturen
Eine Schlüsselentdeckung auf K2-18b ist die Identifikation von chemischen Molekülen, darunter Dimethylsulfid (DMS) und Dimethyldisulfid (DMDS), die in großen Mengen in der Atmosphäre vorhanden sind. Diese Moleküle werden als „Biosignaturen“ bezeichnet, weil sie Indikatoren für organische Prozesse sind. Die Konzentration von DMS auf K2-18b war sogar tausendmal höher als auf der Erde, was die Diskussion über die Möglichkeit von Leben anheizt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The Astronomical Journal Letters“ veröffentlicht und haben die wissenschaftliche Gemeinschaft sowohl aufgeregt als auch vorsichtig gemacht.
Trotz der ermutigenden Befunde haben einige Wissenschaftler Skepsis geäußert. Es gibt Bedenken, dass DMS auch in anderen Umgebungen, wie zum Beispiel auf Kometen, vorkommen könnte. Zudem wird diskutiert, ob K2-18b nicht einfach ein großer Steinkoloss mit einem Magma-Ozean und einer dichte Wasserstoff-Atmosphäre sein könnte. Die Komplexität bei der Analyse dieser Daten erfordert strenge Standards. Forscher betonen, dass auch die Möglichkeit besteht, dass die DMS-Signale von Methan stammen könnten, was die Interpretation der Ergebnisse erschwert.
Zukunft der K2-18b-Forschung
Die wissenschaftliche Gemeinschaft bleibt gespannt, wie die zukünftigen Analysen K2-18b enthüllen werden. Das JWST wird weiterhin auf diesen Planeten fokussiert bleiben, da es tiefere Einblicke in seine chemische Zusammensetzung ermöglicht. Weitere Messungen sollen durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob DMS tatsächlich von biologischen Prozessen stammt oder ob die Signale andere, nicht-biologische Ursprünge haben. Es gibt ein wachsendes Interesse an der Frage, welche anderen Biosignaturen möglicherweise in der Atmosphäre von K2-18b vorhanden sein könnten.
Der Planet befindet sich in der bewohnbaren Zone seines Muttersterns und erhält eine ähnliche Menge an solare Strahlung wie die Erde, was die Hypothese unterstützt, dass flüssiges Wasser existieren könnte. Ein Jahr auf K2-18b dauert etwa 33 Erdtage, was den Planeten für zukünftige Forschungen besonders interessant macht. Das JWST, ein äußerst leistungsfähiges Teleskop, liefert die nötigen Daten, um diese Fragen und viele mehr zu klären.
Die Entdeckungen rund um K2-18b sind nicht nur für die Astronomie von Bedeutung, sondern werfen auch grundsätzliche Fragen über das Leben im Universum auf.