
Giorgia Meloni, die italienische Premierministerin, trat am 17. April 2025 vor die Herausforderung, im Oval Office mit US-Präsident Donald Trump zu verhandeln. Bei ihrem Treffen schien Meloni eher zurückhaltend und unglücklich, während Trump sie als eine der „wirklichen Anführerinnen der Welt“ lobte und ihr für ihren „fantastischen Job“ dankte. Während Trump fast ausschließlich sprach, war es für Meloni wichtig, ihre Botschaften klar zu übermitteln.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und Europa war ein zentrales Thema des Treffens. Trump hat die Zölle auf europäische Einfuhren bis zum 9. Juli halbiert, doch 25% bleiben bestehen. Meloni schlug vor, die Zölle auf Null zu senken, um den Handelsstreit zu entschärfen. Trump äußerte sich optimistisch über die Möglichkeit eines Handels-Deals, gab jedoch keine weiteren konkreten Details preis. Trotz der Schwierigkeiten pflegte Meloni einen kooperativen Ton, um Italien aus Trumps Schusslinie zu halten, wie auch in einem Bericht von t-online hervorgeht.
Verteidigungsausgaben und transatlantische Spannungen
Ein weiteres Anliegen von Meloni war die Diskussion über die Verteidigungsausgaben Italiens, die derzeit bei nur 1,5% des BIP liegen. Sie betonte, dass Italien beabsichtige, diese auf 2% zu erhöhen, was Teil des NATO-Ziels ist. Dies war besonders wichtig, da die USA unter Trump Druck auf europäische Länder ausüben, ihre Verteidigungsausgaben zu steigern. Auch Finanzminister Giancarlo Giorgetti kündigte an, das NATO-Ziel erreichen zu wollen, um Trump zu besänftigen.
Die geopolitischen Spannungen nahmen zu, als Trump Melonis Kooperationsversuche zur Kenntnis nahm, um die Beziehung zwischen der EU und der Trump-Administration zu stärken. Meloni steht unter Druck, da Italien von den US-Zöllen auf europäische Waren betroffen ist, was eine zusätzliche Herausforderung für die italienische Wirtschaft darstellt. Laut kn-online war das Handelsdefizit Italiens gegenüber den USA mit 45 Milliarden USD ein ernstes Thema, da Italien mehr Waren nach Amerika verkauft als kauft.
Politische Inszenierung und zukünftige Beziehungen
Melonis Besuch in Washington war nicht nur ein diplomatischer Schritt, sondern auch eine Möglichkeit, sich international als Vermittlerin zu inszenieren. In einem politischen Kontext mit vielen Unruhen in Europa, wo Regierungen versuchen, ein weiteres Viktor Orbán-Szenario zu vermeiden, ist die Geschlossenheit Europas entscheidend. Meloni hofft, als Brücke zu Washington zu fungieren, besonders da EU-Präsidentin Ursula von der Leyen seit Trumps Amtsantritt nicht mit ihm gesprochen hat.
Trump bleibt bekannt für seine harte Haltung gegenüber Zöllen und multilateralen Institutionen. Meloni, die als „Trump-Flüsterin“ bezeichnet wird, muss sich den Herausforderungen stellen, die Trumps aggressive Handelspolitik mit sich bringt, während sie gleichzeitig versucht, Italien aus den Konflikten herauszuhalten. Ihr Abschluss des Treffens mit einer Einladung an Trump nach Rom lässt hoffen, dass beide Seiten für die kommenden Monate einen produktiven Dialog führen können.