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Kreuzigungsgruppe im Dürkheimer Friedhof: Leidenschaft und Trauer enthüllt!

Auf dem Hauptfriedhof in Bad Dürkheim hat eine einzigartige Kreuzigungsgruppe Interesse geweckt. Sie zeigt Jesus, Maria und den Apostel Johannes und ist Teil eines bekannten Passionsmotivs der bildenden Kunst. Doch nicht nur die Darstellung selbst fasziniert, sondern auch die bewegende Geschichte hinter diesem Werk.

Die Figuren wurden vom Bildhauer August Weckbecker gefertigt und schmücken das Grab seines Bruders, Karl Weckbecker, der 1938 bei einem Unfall auf dem Rhein ums Leben kam. Die Originalfassung der Kreuzigungsgruppe steht heute im Alten Friedhof von Eltville-Hattenheim in Hessen. Verantwortlich für die Aufstellung in Dürkheim war die unter dem Künstler verzeichnete Handarbeit von 1939. Die Grabstätte ist inzwischen von Efeu und Lorbeerkirsche überwuchert, was der Szenerie einen besonders eindrucksvollen Charakter verleiht.

Das Leben von August Weckbecker

August Weckbecker wurde 1888 in Münstermaifeld geboren und zog später mit seiner Familie nach Lorch am Rhein. Schon in der Kindheit interessierte er sich für Kunst, insbesondere für sakrale Kunstwerke. Er brach eine Kaufmannslehre ab, um eine Lehre bei einem Steinbildhauer in Aulhausen zu beginnen. Dies war der erste Schritt auf seinem Weg, ein spezialisierter Künstler zu werden.

Sein künstlerisches Potenzial entfaltete sich während seiner Studienzeit in München, wo er an der Kunstgewerbeschule von 1909 an studierte. Dissident gegenüber den regierenden Nationalsozialisten, hielt er eine kritische Distanz und arbeitete an seinen künstlerischen Projekten unabhängig von der damaligen politischen Kunstszene. Die nationalsozialistischen Ausstellungen praktizierten eine strenge Kontrolle über die Kunstszene, indem sie Werke, die als „entartet“ angesehen wurden, ausblendeten. Dennoch schätzten hochgestellte Persönlichkeiten, darunter Papst Pius XII., seine Arbeit.

Ein Werk von tiefer Bedeutung

Die Kreuzigungsgruppe, die auch die Trauer um Karl Weckbecker widerspiegelt, festigt das Erbe der beiden Brüder. Karl war ein mutiger Pfarrer, der seit 1927 in Hattenheim wirkte und für seine Überzeugungen eintrat. August, von tiefem Glauben geprägt, setzte seine Trauer in kunstvolles Schaffen um. Es ist bemerkenswert, dass August Weckbecker noch im Jahr 1939, im gleichen Jahr seines Todes, an diesem Werk arbeitete und somit seine Trauer und seinen Glauben in eine bleibende Form brachte.

August Weckbecker verstarb am 13. September 1939 im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt, nur kurze Zeit nach der Vollendung der Kreuzigungsgruppe. Seine berufliche Laufbahn und der Einfluss der Kunst auf sein Leben sind bis heute von Bedeutung, wodurch die kleine aber eindrucksvolle Gruppe im Dürkheimer Friedhof zu einem Zeugnis seiner künstlerischen und menschlichen Integrität wird.

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Genauer Ort bekannt?
Dürkheimer Hauptfriedhof, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org

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