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Schacht Konrad: Droht das Aus für Deutschlands Atommüll-Endlager?

Der Bau des Atommüll-Endlagers Schacht Konrad in Salzgitter steht vor erheblichen Herausforderungen. Seit Jahren verzögert sich der Fortschritt, und aktuell ist das gesamte Projekt gefährdet. Die Einlagerung von Atommüll könnte frühestens in den 2030er-Jahren beginnen, was die bereits bestehenden Zweifel an der Zweckmäßigkeit des Vorhabens verstärkt. Dies berichtet dewezet.de.

Die Probleme sind vielfältig: Eine Genehmigung aus dem Jahr 2002 sieht vor, dass die Einlagerung keine Gefahr für das Grundwasser darstellt, jedoch könnte die überarbeitete Trinkwasserverordnung von 2023 Angelegenheiten komplizieren. Noch immer erfüllen die Abfallbehälter nicht die Anforderungen dieser Verordnung. Dies wurde zuerst durch Berichterstattung von NDR und BR offengelegt.

Genehmigungsproblematik und Zeitplan

Die Genehmigungsfragen sind laut einem Sprecher des Bundesumweltministeriums „nicht neu“ und wurden erneut in einer Stellungnahme der Endlagerkommission im Oktober 2024 thematisiert. Diese stellt fest, dass gegenwärtig kein Abfallbehälter die geforderten Anforderungen erfüllt. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bleibt optimistisch, was einen rechtzeitigen Start des Betriebes angibt. Allerdings äußert Manfred Böhling, Sprecher des niedersächsischen Umweltministeriums, berechtigte Zweifel am Zeitplan.

Die Genehmigungsverfahren für Schacht Konrad begannen bereits 1982, und das Endlager ist das erste, das nach Atomrecht für schwach- und mittelradioaktive Abfälle genehmigt wurde. Bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll sollen in dem ehemaligen Eisenerzbergwerk eingelagert werden.

Aktuelle Entwicklungen

Um die bestehenden Probleme anzugehen, laufen derzeit Gespräche zwischen dem Bund, dem Land Niedersachsen und der Schacht Konrad AG. Eine mögliche Notwendigkeit einer neuen Genehmigung wird diskutiert. Frank Klingebiel, Oberbürgermeister von Salzgitter, kritisiert das Festhalten an einem veralteten Projekt und fordert innovative Lösungen für die Probleme der atomaren Entsorgung.

Bisher sind rund vier Milliarden Euro in den Bau des Schachts geflossen, während der Rückbau stillgelegter Kernkraftwerke die Menge des bereitgestellten Atommülls erhöht. Mehr und mehr wird der Druck sichtbar, dass die Zwischenlager überquellen und somit die atomare Entsorgung in Deutschland vor einem Stillstand steht.
Die Geschäftsführerin der BGE, Iris Graffunder, räumt des Weiteren ein, dass eine neue Genehmigung nötig sein könnte, da aktuell kein genehmigtes Abfallgebinde für die Einlagerung im Schacht existiert.

Die Suche nach geeigneten Abfallbehältern wird von der BGE vorangetrieben. Das Ziel ist, unbedenkliche Gebinde zu finden, um die Einlagerungsproblematik zu lösen. Die Bundesgesellschaft arbeitet dabei nach einer transparenten, wissenschaftsbasierten Vorgehensweise und ermutigt die Bevölkerung, sich aktiv in den Prozess einzubringen, nachdem die öffentliche Debatte an Klarheit gewonnen hat.

Parallel zu den Entwicklungen rund um Schacht Konrad läuft die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle im tiefen Untergrund, was als die sicherste Methode gilt. Hierbei ist die Bundesgesellschaft für Endlagerung federführend. Ihre Strategie umfasst die gesamte Bandbreite von der Standortsuche über den Bau bis hin zum Betrieb und dem endgültigen Verschluss des Endlagers, mit einer transparenten Kommunikation mit der Öffentlichkeit und der Einbindung relevanter Institutionen.BGE.de gibt an, sie arbeite ohne Vorfestlegungen und auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Salzgitter, Deutschland
Beste Referenz
dewezet.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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