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Ein Wissenschaftler feiert 85 Jahre: Horst Chmiel und sein Erbe in München!

Horst Chmiel, ein Pionier der Prozesstechnik und Gründungsdirektor der „Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik mbH“, wird am 20. April in München 85 Jahre alt. Chmiel, der seine Kindheit in Königshütte, Oberschlesien, verbrachte, hat eine beeindruckende akademische und berufliche Laufbahn hinter sich. Er studierte Verfahrenstechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und promovierte 1971. In der Folge spielte er eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Helmholtz-Instituts für Biomedizinische Technik, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bis 1975 tätig war und nach seiner Habilitation 1973 stellvertretender Institutsleiter wurde. Seine Habilitationsschrift trug den Titel „Zur Rheologie des Blutes in Medizin und Technik“.

Die Forschungsfelder von Chmiel umfassen die Fließeigenschaften von Blut, die Tiefkühlkonservierung von Erythrozyten, die Verbesserung der Hämodialyse sowie die Entwicklung biokompatibler Oberflächen, wie beispielsweise Titan. Am 1. Januar 1976 wechselte er zum Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart, wo er 1977 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. Dort setzte er seine Forschung in Aachener Tradition fort, wandte sich jedoch zunehmend biotechnologischen und produktaufarbeitenden Themen zu.

Wissenschaftliche Errungenschaften

Chmiel erlangte internationale Anerkennung im Bereich der Membrantechnik. Er initiierte 1986 den Forschungsverbund „Bioverfahrenstechnik“ in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart, der vom Bundesministerium für Forschung und Technologie sowie dem Land Baden-Württemberg gefördert wurde. 1991 erweiterte er sein Arbeitsgebiet auf die Umwelt-Biotechnologie und erhielt 1992 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Prozesstechnik an der Universität des Saarlandes.

Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005 leitete Chmiel die „Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik“, die zu diesem Zeitpunkt 60 Mitarbeiter beschäftigte und ein jährliches Drittmittelaufkommen in Millionenhöhe generierte. Seine Arbeit konzentrierte sich auf biologische und physikalisch-chemische Verfahren zur Abluft- und Abwasserbehandlung sowie die Entwicklung neuartiger Membranen. Chmiels wissenschaftliches Œuvre umfasst etwa 200 Publikationen und mehr als 100 Patente. Sein Standardwerk „Bioprozesstechnik“ ist seit seiner ersten Veröffentlichung 1991 in der vierten Auflage erschienen und hat sich als wertvolle Ressource für Studierende und Fachleute etabliert.

Einfluss auf die Hochschulausbildung

Die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen an die nächste Generation hat für Chmiel einen hohen Stellenwert. Dem entsprechend sind aktuelle Masterstudiengänge an der Universität des Saarlandes und anderen Institutionen stark von den Prinzipien der Prozesstechnik geprägt. Diese Programme betonen die Bedeutung von verfahrenstechnischen und mathematischen Grundlagen, geeignet für eine Vielzahl von Anwendungen, einschließlich biotechnologischer und pharmazeutischer Verfahren. Module zu 3D-Anlagenplanung, Prozesssimulation und Prozessleittechnik sind essenziell für die Ausbildung von Fachkräften, die in der Industrie bedeutende Beiträge leisten können.

Im Masterprogramm werden Studierende darauf vorbereitet, komplexe Prozesse zu analysieren und zu gestalten, indem ihnen Kenntnisse über Grenz- und Oberflächenphänomene sowie die Bewertung von Umweltauswirkungen vermittelt werden. Chmiels Einfluss ist also nicht nur in der Forschung spürbar, sondern auch in der Ausbildung und der praktischen Umsetzung nachhaltiger Verfahrenstechniken in der Industrie. Der Übergang von Theorie in die Praxis wird durch umfangreiche Praktika unterstützt, die den Studierenden helfen, die Zusammenhänge am Beispiel der Formulierung von Wirkstoffen zu erkennen und deren Auswirkungen auf Qualität und Effizienz zu verstehen.

Die Schaffung einer umweltbewussten Fachkraft, die sowohl technische als auch ökologische Aspekte im Blick hat, ist eine der beständigen Errungenschaften von Horst Chmiel. Sein Engagement hat die Prozesstechnik maßgeblich geprägt und wird auch in Zukunft durch die Arbeit seiner Schüler und Kollegen weitergetragen.

Unterstützende Informationen über die Studiengänge sind auf der Umwelt-Campus zu finden, wo die Module und Inhalte der Ausbildung detailliert beschrieben sind. Chmiels Leistungen sind ein Beispiel für den Einfluss eines Akademikers auf die Technik, Forschung und das Bildungswesen im weitesten Sinne.

Um mehr über Horst Chmiel und seine bedeutenden Beiträge zur Wissenschaft zu erfahren, besuchen Sie bitte die Berichterstattung der Universität des Saarlandes.

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München, Deutschland
Beste Referenz
uni-saarland.de

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