
Im Bayerischen Wald sind derzeit mehrere Rothirsche aus ihrem Gehege entflohen. Diese Tiere halten sich in der Umgebung des Tier-Freigeländes bei Neuschönau auf und sorgen für Aufregung unter den Anwohnern und Ausflüglern. Laut pnp.de fiel während eines Sturms ein Baum auf den Zaun des Rothirsch-Geheges, was den Ausbruch der Tiere ermöglichte.
Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald hat bereits Maßnahmen ergriffen und versucht, die entlaufenen Hirsche einzufangen. Die Tiere sind seit Donnerstag in der Gegend unterwegs. In diesem Zusammenhang wird die Bevölkerung aufgefordert, den Hirschen nicht zu nahe zu kommen, um unnötigen Stress für die Wildtiere zu vermeiden.
Sicherheitsmaßnahmen für Wildtiere
Die Situation der Rothirsche wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die Wildtiere in ihren Lebensräumen erwarten. Dies ist besonders relevant, da in Deutschland über 200.000 Stück Rotwild leben, während die Bevölkerung insgesamt 82 Millionen Menschen zählt, wie die Deutsche Wildtierstiftung berichtet. Der Platz für die Tiere wird immer knapper, da Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge und Mountainbiken ihre Lebensräume stören.
Durch die reizintensive Umgebung und den damit einhergehenden Stress verhalten sich die Rothirsche ängstlicher. Dies führt nicht nur zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass sie Menschen meiden, sondern auch zu verstärkten Wildschäden, da die Tiere in ihrer Angst Schäden an Wäldern anrichten. Das führt zu einem Teufelskreis: mehr Jagd und weniger Rückzugsgebiete für das Wild.
Ein großes Problem sind auch die durch Straßen zerschnittenen Lebensräume, die für die Tiere unüberwindbare Barrieren darstellen. Eingezäunte Autobahnen und steile, betonierte Ufer können Rothirsche daran hindern, durch ihr angestammtes Territorium zu wandern. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Tiere selbst, sondern auch auf die Natur insgesamt.