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Evangelische Kirche kämpft um Glaubwürdigkeit: Bonhoeffer erinnert uns!

Kurz vor Ostern fanden in zahlreichen evangelischen Kirchen in Deutschland Veranstaltungen statt, die den christlichen Glauben und seine Kraft in schwierigen Zeiten thematisierten. Diese Events standen im Zeichen der Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer, der vor 80 Jahren von den Nazis hingerichtet wurde. Bonhoeffer war nicht nur ein bemerkenswerter Theologe, sondern auch ein mutiger Widerstandskämpfer, der trotz widriger Umstände Zuversicht und Glauben bewahrte. Dies berichtet Welt.

Die evangelische Kirche, die insgesamt 18 Millionen Mitglieder zählt, sieht sich derzeit einer kritischen Wahrnehmung gegenüber. Sie wird häufig als politisch links orientiert dargestellt, was durch die medialen Berichte über provozierende Äußerungen von einigen Synodalen befeuert wird. Ein Beispiel ist der kontroverse Aufruf eines EKD-Vertreters, Passionsaufführungen von Johann Sebastian Bach aufgrund antijüdischer Inhalte nicht mehr aufzuführen. Dennoch führen die meisten Gemeinden weiterhin diese religiösen Traditionen fort.

Engagement und Glaubensleben

Der Kirchentag in Hannover wird weitere Veranstaltungen umfassen, die sich gezielt an queere und gendersensible Menschen richten. Diese Entwicklungen heizen die Debatte über die politische Positionierung der evangelischen Kirche an, die von vielen als einseitig wahrgenommen wird. Dabei zeigt die EKD auch ein starkes Engagement für verfolgte Christen weltweit, unterstützt durch unterschiedliche Hilfsorganisationen.

Gleichzeitig wird betont, dass eine unpolitische Kirche nicht glaubwürdig wäre. Die Mehrheit der kirchlichen Ansprache bleibt jedoch positiv und ermutigend, was in der öffentlichen Wahrnehmung oft nicht ausreichend gewürdigt wird. Viele Kirchen bieten Lebensbejahung und Hoffnung in ihren Gemeinden, trotz einer negativen Medienberichterstattung.

Bonhoeffers Erbe

In der Nordweststadt Frankfurt feierte die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche kürzlich ihr 50-jähriges Bestehen. Der Festgottesdienst fand am vergangenen Sonntag statt und wurde von Propst Oliver Albrecht geleitet. Die Kirche wurde zwischen 1967 und 1969 unter der Leitung des Architekten Werner W. Neumann erbaut und zeichnet sich durch ihre besondere Architektur aus. Außenwände, gegliedert durch vertikale Betonelemente, bieten eine markante Formensprache, während die Innenräume mit Betonreliefs des Künstlers Thomas Zach und farbigen Glasfenstern geschmückt sind. Diese Gestaltung unterstreicht die geistliche Bedeutung des Ortes.

Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ist in einem Gebiet verankert, das das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Region widerspiegelt. Bonhoeffers Gedanken zu Glauben, Menschlichkeit und sozialer Verantwortung bleiben zentral in den Diskussionen der Gemeinde. Wie der Pfarrer Bernd Vogel, der ein Buch mit dem Titel „Wenn ein Mensch wie Jesus gelebt hat“ veröffentlicht hat, betont, suchte Bonhoeffer Antworten auf die schwierigen Fragen seiner Zeit. Er legte einen großen Wert auf die persönliche Beziehung zu Jesus und stellte sich grundlegende Fragen über das Menschsein und die Gemeinschaft.

Bonhoffer, als das sechste von acht Geschwistern im Hause von Karl und Paula Bonhoeffer aufgewachsen, war geprägt von einer tiefen, christlichen Erziehung. Sein Weg führte ihn von der Musikalität hin zur Theologie, mit dem Ziel, die christliche Botschaft zu leben und nicht nur zu lehren. Seine letzten Worte, „Das Ende, aber auch der Anfang“, fassen seine Überzeugung zusammen, dass der Glaube an Jesus Christus eine universale menschliche Bruderschaft ermöglicht.

In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, Bonhoeffers Lehren und sein Erbe lebendig zu halten, während die evangelische Kirche sich ihrer vielfältigen Herausforderungen stellt und gleichzeitig auf den spiritualen Kern ihrer Mission fokussiert bleibt.

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