
Am 19. April 2025 wird in Ludwigshafen das zentrale Thema des Glaubens und der Rolle der Kirche in der heutigen Gesellschaft eindrucksvoll angesprochen. An einem besonderen Morgen wird ein leeres Kreuz beleuchtet, ein Zeichen für den Verlust, der die Besucher und Gläubigen in der Apostelkirche in ihren Bann zieht. Der Körper eines Verstorbenen wurde abgenommen, und der Tod fand bereits am Vortag statt. Diese Ereignisse stehen symbolisch für das „vor“ und „nach“, das die heutige Zeit prägt – die Ära „nach Christus“.
Dekan Paul Metzger reflektiert in seinem Artikel über diese wichtigen Themen. Er erinnert an den Tag, an dem Jesus von Nazareth von Gott auferweckt wurde. Während der Rückblick auf dieses bedeutende Ereignis die Gläubigen in der Kirche vereint, bleibt die Zukunft der Apostelkirche ungewiss. Der schrittweise Abbau des Gotteshauses, der nun stattfindet, und die Demontage bedrohlich wirkender Zierelemente der Fassade werfen Fragen über das gegenwärtige Interesse an der Kirche auf.
Die Zukunft der Kirche im Kontrast zur Gemeinschaft
Das Gerüst, das vor dem Eingang der Kirche errichtet wurde, symbolisiert nicht nur die Baumaßnahmen, sondern auch das wachsende Gefühl der Unsicherheit über die Rolle der Kirche in der heutigen Gesellschaft. Metzger fragt: „Was fehlt einer Stadt, wenn die Kirche verschwindet?“ Die Resonanz aus der Gemeinschaft bleibt aus – ein alarmierendes Zeichen dafür, dass die Kirche möglicherweise als überflüssig erachtet wird. Es ist nicht nur der Rückgang von Kirchenbesuchern, der Sorgen bereitet; auch die Gemeinschaft selbst scheint sich zunehmend zu fragmentieren.
Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2020 lebten in Deutschland 42,4 Millionen Christen, die sowohl protestantisch als auch katholisch sind, was 51 % der Bevölkerung entspricht. Diese Zahl ist jedoch rückläufig, da von 2019 auf 2020 mehr als 885.000 Mitglieder die Kirchen verlassen haben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zählte im selben Jahr 20,2 Millionen Mitglieder, was 24,3 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Der Trend zeigt, dass bis 2060 die Anzahl der Kirchenmitglieder möglicherweise halbiert wird. Dies spiegelt sich in der wachsenden Zahl der Konfessionsfreien wider, die inzwischen 40,7 % der Bevölkerung ausmachen.
Die Rolle der Kirche im Sozialen
Metzger erkennt an, dass die Kirche nicht ohne Fehler ist und versucht, sich weiterzuentwickeln. Dennoch könnte der Abbau von Kirchen und die Rückkehr der Verantwortung von Kindertagesstätten, Altenheimen und Suppenküchen zu kommunalen Trägern langfristig negative Auswirkungen auf die soziale Landschaft haben. In diesem Kontext fragt der Dekan, ob noch jemand an Glauben, Liebe und Hoffnung interessiert ist, und hebt hervor, dass die Kirche in dunklen Zeiten Begleiter ist, der neues Leben schenkt.
Letztendlich bleibt die zentrale Frage: Ist das Interesse an der Kirche und ihrem Angebot der spirituellen Begleitung nach wie vor vorhanden? Während morgen die Auferweckung Jesu gefeiert wird, zeigen die Entwicklungen der letzten Jahre, dass die Zukunft der Kirche und ihre Rolle in der Gesellschaft einem tiefen Wandel unterzogen sind.
Der vollständige Artikel von Metzger kann auf rheinpfalz.de nachgelesen werden. Weitere statistische Informationen zu Religionszugehörigkeiten in Deutschland finden sich auf fowid.de.