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Kaninchen in München: So leidet die Ostertradition unter dem Urbanen!

Das Münchner Tierheim bietet heute den Kaninchen Franz zur Adoption an. Angesichts der bevorstehenden Osterfeiertage ist der Andrang auf diese Tiere in der Stadt ungebrochen. Und doch birgt diese Zeit auch Missverständnisse: Viele Menschen verwechseln den geheimnisvollen Osterhasen oft mit Kaninchen. Dies ist nicht nur eine kulturelle Verwechslung, sondern zeigt auch ein mangelndes Wissen über die Unterschiede zwischen diesen Tierarten.

Feldhasen sind in München in den letzten Jahren rar geworden. Ihre Lebensräume werden zusehends durch städtische Siedlungen und landwirtschaftliche Nutzungen verdrängt. Manfred Siering von der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern berichtet, dass im Landkreis München aktuell noch etwa 100 Feldhasen leben. Im Gegensatz dazu sind Wildkaninchen häufiger anzutreffen, besonders in städtischen Gebieten wie dem Waldfriedhof und dem Schlosspark Nymphenburg.

Die Situation der Kaninchen in München

Die Kaninchenpopulation in München hat in den letzten zehn Jahren drastisch abgenommen. Schätzungen zufolge lebten früher bis zu 150 Kaninchen pro Hektar in der Stadt, während die Gesamtzahl um etwa 50 Prozent gesunken ist. Für Bayern wird sogar ein Rückgang um 80 Prozent verzeichnet. Nicht zuletzt Krankheiten wie Myxomatose und RHD, auch bekannt als Chinaseuche, setzen den Tieren zu und tragen zu diesem Rückgang bei.

Das Münchner Tierheim hat zur Osterzeit besonders hohe Anfragen, unter anderem von Kindergärten und Familien, die ein Kaninchen als Spielzeug ausleihen möchten. Die klare Botschaft der Tierheimmitarbeiter ist, dass Tiere keine Spielzeuge sind, sondern Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen. Aktuell leben dort rund 125 Kaninchen, und zur Osterzeit kann diese Zahl auf bis zu 160 ansteigen.

Kaninchenhaltung und ihre Bedürfnisse

Kaninchen sind gesellige Tiere und benötigen mindestens einen Artgenossen, um glücklich zu sein. Sie sind keine Nagetiere und können mit ihren Vorderpfoten nichts greifen. Ihre Ernährung sollte auf Kräutern und Gemüse basieren, da Karotten für sie nicht gesund sind. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. hat jüngst ein Merkblatt veröffentlicht, das die tierschutzgerechte Haltung von Kaninchen thematisiert. Einhaltung von Platzanforderungen und Bewegungsmöglichkeiten werden darin als essenziell gehandhabt.

Für zwei Kaninchen bis zu 3 kg Gewicht wird eine Grundfläche von mindestens 6 m² empfohlen. Bei der Haltung sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass die Tiere genügend Rückzugsmöglichkeiten, Schlafhöhlen und strukturelle Elemente haben, um sich sicher und wohl zu fühlen. Empfohlen wird zudem eine ganzjährige Außenhaltung in einem geschützten Gehege, das vor Wetter und Fressfeinden abgesichert ist.

Wer sich über die Haltung und Pflege von Kaninchen informieren möchte, findet auf der Website von Kaninchenschutz wertvolle Hinweise zur artgerechten Haltung und Ernährung. Diese Empfehlungen helfen nicht nur neuen Haltern, die Bedürfnisse ihrer Tiere zu verstehen, sondern auch im Hinblick auf den Tierschutz von großer Bedeutung.

Statistische Auswertung

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München, Deutschland
Beste Referenz
tz.de

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