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Tölzer Trauma Tag: Lebensrettende Techniken für die Region im Fokus!

Am 19. April 2025 fand der vierte „Tölzer Trauma Tag“ in der Asklepios-Stadtklinik Bad Tölz statt. Diese Fortbildungsveranstaltung diente dem Ziel, die interdisziplinäre Versorgung von Schwerverletzten zu verbessern. Unter der Leitung von Oberarzt Raimund Novak erlebten 59 Teilnehmer aus unterschiedlichen Einrichtungen, darunter Wasserwacht, Rettungsdienst und operative Fachabteilungen, ein umfassendes Programm, das sowohl theoretische als auch praktische Komponenten umfasste.

Die Veranstaltung war vollständig ausgebucht und bot fachliche Vorträge zu wichtigen Themen, wie dem Schockraummanagement und speziellen Verletzungsmustern im Kopf-Hals-Bereich, an. Nachmittags wurden in Kleingruppen lebensrettende Notfalltechniken geübt, einschließlich des Notfall-Luftröhrenschnitts. Hierbei kamen moderne Übungsgeräte und erfahrene Instruktoren zum Einsatz, um den Austausch und die Ausbildung zu fördern. Die Teilnahme war kostenlos, wodurch auch ehrenamtlich Engagierte aus der Region Zugang zu diesem wichtigen Wissen erhielten.

Neue Leitlinien für die Intensivmedizin

Parallel zu dieser Veranstaltung wurde die neue S3-Leitlinie für die intensivmedizinische Behandlung von Polytraumapatienten veröffentlicht. Die Federführung lag bei der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und über 50 Experten aus 25 Fachgesellschaften waren an der Erstellung beteiligt. Diese Leitlinie, die von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlicht wurde, ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung von Schwerstverletzten.

Die Leitlinie enthält fünf evidenzbasierte sowie zahlreiche konsensbasierte Empfehlungen. Sie schließt thematisch und zeitlich an die bereits bestehende S3-Leitlinie zur Polytrauma- und Schwerverletztenversorgung an und thematisiert spezifische Herausforderungen bei der Versorgung, auch im Hinblick auf Kriegsopfer, zum Beispiel aus der Ukraine.

Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit

Ein zentraler Aspekt der neuen Leitlinie ist die Notwendigkeit der interdisziplinären Absprache im Behandlungsteam. Prof. Dr. Frank Hildebrand und Prof. Dr. Gernot Marx, die die Koordination der Leitlinie übernommen haben, betonen die Bedeutung evidenzbasierter Handlungsempfehlungen für die intensivmedizinische Behandlung. Beispielsweise wird darauf hingewiesen, dass zu frühe Versorgungen von Frakturen die Lebensfunktion entscheidend beeinträchtigen können und zu lange Wartezeiten die Genesung erschweren.

Ein weiterer innovativer Punkt der Leitlinie ist die Empfehlung zur Implementierung von telemedizinischer Unterstützung, insbesondere in Kliniken, die keine Maximalversorger sind. Deutschlandweit werden Intensivzentren für telemedizinische Expertise aufgebaut. Studien belegen, dass solche telemedizinischen Ansätze die Abläufe auf Intensivstationen erheblich verbessern können.

Die Veröffentlichung der S3-Leitlinie stellt auch einen Aufruf zur weiteren Forschung dar, da im Bereich der intensivmedizinischen Versorgung nach Polytrauma ein hoher Wettlauf an Informationen und Studien ansteht. Diese Initiative wird als wesentlicher Schritt angesehen, um die standardisierte klinische Versorgung von Polytraumapatienten zu optimieren.

Die jüngsten Fortschritte in der Notfallmedizin, dokumentiert während des Tölzer Trauma Tags und durch die neuen Leitlinien, zeigen die entscheidende Rolle von Fortbildung, interdisziplinärer Zusammenarbeit und modernen Technologien in der Versorgung Schwerverletzter auf.

Für weitere Informationen zu den Herausforderungen und den neuen Richtlinien in der Intensivmedizin können Leser die Details in den folgenden Artikeln nachlesen: Merkur, DGU.

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Bad Tölz, Deutschland
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
dgu-online.de

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