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Klaus Rhode feiert 95 Jahre: Ein Leben für den Lokaljournalismus!

Heute feiert Klaus Rhode, der langjährige Redaktionsleiter der „Frankenthaler Zeitung“, seinen 95. Geburtstag. Mehr als vier Jahrzehnten prägte er den Lokaljournalismus und setzte sich stets für einen kritischen, aber fairen Umgang mit Themen und Protagonisten ein. „Ich wollte nie in einer unterwürfigen Position arbeiten“, betont Rhode, dessen journalistisches Schaffen unter dem Credo steht, dass die Berichterstattung nicht nur informierend, sondern auch verantwortungsbewusst sein muss. Über viele Jahre war er als Redakteur bei der RHEINPFALZ tätig und hat damit einen grundlegenden Einfluss auf die Entwicklung des Lokaljournalismus in der Region genommen.

Seine Ansichten über die Wichtigkeit von lokalem Journalismus sind besonders relevant in der heutigen Zeit, wo die Auflagen der Zeitungen in Deutschland seit Jahren kontinuierlich sinken. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass diese Entwicklung vor allem die Lokal- und Regionalzeitungen betrifft, was sich negativ auf die Demokratie auswirken könnte. Professorin Wiebke Möhring äußert sich kritisch zum aktuellen Zustand: „Eine Studie aus der Schweiz zeigt, dass weniger Lokaljournalismus mit einer geringeren Wahlbeteiligung korreliert.“

Herausforderungen für den Lokaljournalismus

Die Verkaufszahlen der Zeitungen sind alarmierend. Früher wurden täglich etwa 18 Millionen Zeitungen verkauft, heute sind es nur noch 11 Millionen. Die Funke-Mediengruppe berichtet von massiven Auflagenverlusten und sieht sich wirtschaftlichem Druck ausgesetzt. Pläne zur Kostensenkung und Personalabbau sind bereits in Arbeit, was die Zukunft vieler Lokalredaktionen gefährdet. Auch der Dumont-Verlag denkt darüber nach, regionale Tageszeitungen zu verkaufen und Redakteursstellen zu streichen.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es positive Ansätze. Die Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte wächst, und immer mehr Verlage versuchen, digitale Bezahlmodelle zu etablieren. Wichtig ist dabei, sich den Bedürfnissen junger Zielgruppen anzupassen. Chefredakteurin Hannah Suppa betont, dass die Überregionalität in der Berichterstattung zentralisiert wird, um Ressourcen zu sparen. Der Kontakt zwischen Lesern und Redaktion muss überdacht werden, um deren Interessen besser zu integrieren.

Neue Impulse für die Berichterstattung

Es entstehen innovative Modelle, die den Lokaljournalismus revitalisieren können. Plattformen wie Merkurist.de bieten Bürgern die Möglichkeit, eigene Themen vorzuschlagen. In Mainz verzeichnet die Seite rund 30.000 Seitenaufrufe pro Tag und sieht sich als Teil einer wachsenden Bewegung, die auf Bürgerbeteiligung setzt. Auch Correctiv.Lokal initiierte Kooperationen zwischen Lokalzeitungen für umfassende Recherchen, um gemeinsam Themen aufzugreifen und die lokale Berichterstattung zu stärken.

Klaus Rhode und seine Generation von Journalisten haben in der Vergangenheit einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung des Lokaljournalismus geleistet. Die gegenwärtigen Umbrüche stellen eine Herausforderung dar, bieten jedoch gleichzeitig die Chance für eine Neudefinition und Stärkung dieser wichtigen Versorgungsstruktur für die Informationsbedürfnisse der Bürger. In einer Zeit, in der die kritische Berichterstattung wichtiger denn je ist, bleibt das Erbe von Rhode und seinen Kollegen unvergessen.

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Frankenthal, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
deutschlandfunk.de

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