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Der Goldschakal erobert Baden-Württemberg: Ist das Tier hier geblieben?

Der Goldschakal breitet sich in Deutschland, insbesondere in Baden-Württemberg, zunehmend aus. Experten gehen davon aus, dass sich die Art in den nächsten zehn Jahren dauerhaft in Deutschland etablieren wird. Dies berichtet SWR. Am 19. April, dem Internationalen Tag der Schakale, wird die Aufmerksamkeit auf diese scheue Spezies gelenkt, die vorwiegend dämmerungsaktiv ist. Dies macht direkte Begegnungen mit Menschen eher unwahrscheinlich.

Bereits seit 2019 werden immer mehr Goldschakale auf Wildkamerabildern der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Baden-Württemberg dokumentiert. In diesem Jahr gab es allein 23 Sichtungen in verschiedenen Landkreisen wie Karlsruhe, Böblingen und dem Enzkreis. Besondere Merkmale dieser Sichtungen sind die Reproduktionsnachweise, die aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Landkreis Konstanz stammen. Trotz dieser Nachweise bleibt die genaue Anzahl der in Baden-Württemberg lebenden Goldschakale unklar. Experten vermuten, dass es mehr Tiere gibt, als dokumentiert sind.

Die Rolle der Wissenschaft und Jägerschaft

Die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Wissenschaftlern in der Region spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung der Goldschakal-Population. Wissenschaftler setzen Artenspürhunde, Fotofallen und Hinweise aus der Jägerschaft ein, um mehr über diese Tiere zu erfahren. FVA-Experte Felix Böcker weist darauf hin, dass häufig Verwechslungsgefahr mit Füchsen existiert, und auch junge Wölfe könnten theoretisch für Goldschakale gehalten werden. Die Jagd auf Goldschakale ist jedoch in Deutschland streng geregelt. Laut dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung ist die Tötung, Jagd oder das Fangen nicht erlaubt.

Die Goldschakale sind aus Südosteuropa, dem Balkan, sowie aus Polen und Tschechien eingewandert. Diese Wanderung wird zudem durch die Klimaerwärmung begünstigt, die mildere Winter mit sich bringt und somit die Fortpflanzung der Tiere erleichtert. Ihre Ernährungsweise, die sich aus kleinen Tieren, Insekten, Beeren und Aas zusammensetzt, trägt zur Krankheitskontrolle in den Ökosystemen bei.

Goldschakal-Sichtungen und deren Bedeutung

Bis Ende 2019 wurden in Deutschland 24 Goldschakale nachgewiesen. Infolgedessen folgten im Jahr 2020 mehr als 60 weitere Nachweise, unter anderem im Allgäu und im Landkreis Ravensburg. Die aktuellen Sichtungsdaten werden in einer speziellen Karte verzeichnet, die regelmäßig aktualisiert wird. Laut Wildbrücke zeigt die Karte nicht nur Verbreitungsmuster, sondern hilft auch bei der Planung von Naturschutz- und Managementmaßnahmen durch zuständige Behörden.

Trotz der zunehmenden Sichtungen bleibt die Frage offen, wie viele Goldschakale tatsächlich in Deutschland leben oder lediglich durchreisen. Die Wissenschaftler betonen, dass die genaue Beobachtung und Untersuchung dieser Tiere unabdingbar ist, um potenzielle Auswirkungen auf die Ökosysteme besser zu verstehen. Bisher sind Risse von Nutztieren in Baden-Württemberg theoretisch möglich, jedoch in der Realität nicht dokumentiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Goldschakal sowohl den Menschen als auch die Umwelt in Baden-Württemberg zunehmend beeinflusst. Zukünftige Forschungen könnten Aufschluss über ihre spezifischen Auswirkungen auf die Natur geben, während gleichzeitig ein respektvoller Umgang mit dieser faszinierenden Tierart gefördert werden sollte.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Baden-Württemberg, Deutschland
Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
fva-bw.de

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