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Influencer Younes verlässt Deutschland nach umstrittener Bewährungsstrafe

Der Influencer Atallah Younes verlässt Deutschland nach einer Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten. Dieses Urteil wurde am 9. April 2025 vom Landgericht Berlin ausgesprochen, nachdem er am Silvesterabend eine Rakete in ein offenes Fenster einer Wohnung in Berlin abgeschossen hatte. Das Gericht entschied, dass Younes wegen Sachbeschädigung schuldig war, während die schwerwiegenderen Anklagen, wie versuchte schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung, nicht bewiesen werden konnten. Younes, der 23-Jährige aus dem Westjordanland, äußerte sich nach dem Urteil erleichtert. „Ich habe viel aus meinem Verhalten gelernt, und man muss für seine Taten bezahlen“, erklärte er vor dem Verlassen des Sicherheitsbereichs am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) auf seinem Weg nach Amman, Jordanien.

Younes war seit dem 4. Januar 2025 in Untersuchungshaft, nachdem er am Flughafen BER festgenommen worden war, als er Deutschland verlassen wollte. Der Haftbefehl wurde mit dem aktuellen Urteil aufgehoben. Das Gericht sah keinen Spielraum für eine Geldstrafe und bezeichnete Younes‘ Handeln als rücksichtslos. Dennoch wurde in der Entscheidung der Verteidigung Rechnung getragen; die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine zweijährige Bewährungsstrafe beantragt, die nicht angenommen wurde. Der Influencer akzeptierte das Urteil, obwohl die Staatsanwaltschaft Revision einlegte.

Öffentliche Reaktionen auf die Tat

Auf Basis von Rückmeldungen und Medienecho scheint Younes‘ Verhalten auf Instagram einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung seines Falls gehabt zu haben. Sein Video, in dem er die Aktion filmte, wurde mehr als sechs Millionen Mal aufgerufen und innerhalb von 36 Stunden gelöscht. Nutzer auf der Plattform X verbreiteten das Video, wovon viele verurteilt wurden. Der 54-jährige Wohnungsinhaber, der durch die Tat geschädigt wurde, gab an, Younes vergeben zu haben und begrüßte dessen Entschuldigung.

Mit einem Instagram-Account, der über 310.000 Follower hat, ist Younes ein prominenter Einflussnehmer. Das Gericht stellte fest, dass seine Handlung und die nachfolgenden Reaktionen eine beachtliche Bedeutung haben, auch im Kontext der Verantwortung von Influencern in der digitalen Welt.

Ein Blick auf rechtliche Aspekte

Der Fall von Younes wirft auch Fragen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für Influencer auf. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 9. September 2021 (I ZR 90/20) stellt klar, dass Influencer als Unternehmen gelten können, insbesondere wenn sie Werbung machen oder ihre eigene Marke fördern. Der kommerzielle Zweck muss für den Verbraucher erkennbar sein, und das Setzen von „Tap Tags“ auf Instagram alleine reicht nicht aus, um einen werblichen Überschuss anzunehmen. Diese Aspekte werden von Werbebekanntmachungen in sozialen Medien oft komplex gemacht und erfordern eine sorgfältige Abwägung der Inhalte, besonders wenn sie zu öffentlichem Unmut führen.

Younes‘ Weg zurück in seine Heimat wurde durch die Möglichkeit einer freiwilligen Ausreise erleichtert, und bei seiner Abreise erhielt er seinen Reisepass von der Bundespolizei. Trotz der erlittenen Unannehmlichkeiten zeigte sich Younes dankbar für seine Zeit in Deutschland und behält gute Erinnerungen.

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