
Am 20. April 2025 kündigte der russische Präsident Wladimir Putin eine einseitige Waffenruhe über Ostern im Ukraine-Krieg an. Diese Feuerpause, gültig von Samstag, 17 Uhr MESZ bis Sonntag, 23 Uhr MESZ, wurde mit „humanitären Gründen“ begründet. Die ukrainische Regierung zeigte sich zwar grundsätzlich offen für Gespräche, lediglich Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte Skepsis und bezeichnete Putins Ankündigung als einen weiteren Versuch „mit Menschenleben zu spielen“ und forderte eine 30-tägige Verlängerung der Feuerpause, um Russlands wahre Absichten zu überprüfen. Dies berichtete op-online.de.
Trotz der verkündeten Waffenruhe berichtete Selenskyj jedoch von intensiven militärischen Auseinandersetzungen. In der Nacht vor der Waffenpause meldete die Ukraine 59 Fälle von russischem Beschuss und fünf Angangsversuche. Zwischen Samstagabend und Mitternacht wurden insgesamt 387 Fälle von Artilleriefeuer registriert, was die Zweifel an der Ernsthaftigkeit von Putins Ankündigung verstärkt. Die Kämpfe konzentrierten sich insbesondere in den Regionen Charkiw und Sumy, wo die Gefechte zudem auf russisches Gebiet übergriffen und auch Angriffe auf ukrainische Grenzregionen wie Kursk und Belgorod stattfanden.
Militärische Lage und humanitäre Bedenken
Selenskyj gab an, dass in einigen Gebieten eine Beruhigung der Lage zu verzeichnen sei. Jedoch gab es auch Berichte über den fortlaufenden Einsatz von Drohnen durch russische Truppen, wobei bis zu 290 Einsätze gezählt wurden. Die ukrainischen Streitkräfte meldeten am Ostersonntag weiterhin Kämpfe und bestätigten, dass die Waffenruhe nicht eingehalten wird. Selenskyj bezeichnete die Situation als angespannt und äußerte, dass die Ukraine tatsächlich auf eine wahre Waffenruhe reagieren könnte, falls Russland dies ernst meine. Dies wurde von dem ukrainischen Außenminister Sybiha unterstützt, der vor vergangenen gescheiterten Friedensversuchen warnte und der Zeitlichkeit solcher Ankündigungen kritisch gegenüberstand.
Inmitten dieser angespannten Lage were 640 religiöse Stätten in der Ukraine während des Konfliktes zerstört, und 67 Priester sowie Mönche wurden getötet oder gefoltert. Die Ukraine berichtete auch von einem Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in Cherson, wobei unklar bleibt, ob dies vor oder nach der angekündigten Feuerpause geschah.
Internationale Reaktionen und Sanktionen
In Reaktion auf Putins Ankündigung forderte Großbritannien einen vollständigen Waffenstillstand und nicht nur eine kurze Feuerpause. Die EU betont, dass Russland als Aggressor angesehen wird und ein echtes Ende der Aggression erforderlich sei. Daneben zeichnete sich in den USA eine gewisse Frustration über die ausbleibenden Fortschritte bei den Verhandlungen ab. US-Präsident Donald Trump äußerte den Wunsch nach schnellen Fortschritten in den Gesprächen, während US-Außenminister Marco Rubio die Möglichkeit andeutete, dass die USA ihre Vermittlungsbemühungen zurückfahren könnten, sollte es keine Fortschritte geben.
Zusätzlich wurde darüber berichtet, dass Russland und die Ukraine am Karsamstag wiedergefundenen Kriegsgefangene austauschten, was einen kleinen Lichtblick inmitten der andauernden Konflikte darstellt. Dennoch blieb die Situation volatil, und die Ukraine befürchtet, dass sie von Russland für etwaige Unterbrechungen der Feuerpause verantwortlich gemacht werden könnten — unabhängig von den Umständen. Der Druck auf beide Seiten, in den Verhandlungen signifikante Fortschritte zu erzielen, bleibt angesichts dieser Konflikte weiterhin hoch, insbesondere mit Blick auf die bereits bestehenden und möglicherweise neuen Sanktionen gegen Russland, um eine diplomatische Lösung voranzutreiben. Dies berichtet tagesschau.de und zdf.de.