
Am 21. April 2025 ist es Tag 1.152 des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Trotz eines von Präsident Wladimir Putin verkündeten Osterwaffenstillstands kam es in der von Russland kontrollierten Region Donetsk zu mindestens drei Explosionen. Al Jazeera berichtet, dass die ukrainischen Streitkräfte beinahe 3.000 Verstöße gegen die Waffenstillstandsverpflichtungen Russlands dokumentierten. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass seine Truppen dazu angewiesen wurden, die Aktionen der russischen Armee zu spiegeln.
Das ukrainische Verteidigungsministerium wies die Behauptungen Moskaus zurück, laut denen die Ukraine den Waffenstillstand über ein tausend Mal verletzt habe. Russland gab an, dass 444 Schüsse auf seine Positionen abgegeben worden seien, und meldete zudem über 900 ukrainische Drohnenangriffe. Inmitten dieser Spannungen meldete Russland die Kontrolle über das Dorf Novomykhailivka in der Donetsk-Region, bevor der Waffenstillstand begann.
Energiekrise und Waffenstillstand
Zusätzlich zu den militärischen Konflikten steht die Ukraine vor einer Energiekrise. Aufgrund kriegsbedingter Schäden an verschiedenen Anlagen könnte das Land bis zu 6,3 Milliarden Kubikmeter Gas für die Wintersaison 2025-26 importieren müssen, so Sergiy Makogon, der ehemalige Leiter des Gastransitbetreibers in Kiew. Selenskyj äußerte darüber hinaus Besorgnis über die Angriffe auf zivile Infrastruktur und forderte eine Aussetzung von Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen für mindestens 30 Tage. Er betonte, dass eine Ablehnung von Russlands Seite diesen lediglich als kriegstreibend darstellen würde.
Die internationale Gemeinschaft, einschließlich des US-Außenministeriums, zeigte sich offen für eine Verlängerung des Osterwaffenstillstands. Der Kreml jedoch teilte mit, dass es keinen Befehl zur Verlängerung gebe. Laut dem Kremlsprecher Dmitri Peskow wird die Situation weiterhin kritisch beobachtet. Volkswirtschaftliche Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, da die US-Regierung entsprechende Sanktionen im Auge hat.
Diplomatische Bemühungen und Verhandlungen
In der vergangenen Woche fanden in Riad, Saudi-Arabien, Verhandlungen zwischen Unterhändlern der USA, Russlands und der Ukraine statt, um eine Waffenruhe auszuhandeln. Deutschlandfunk berichtet, dass sowohl die Ukraine als auch Russland sich bereit erklärten, ihre militärischen Aktivitäten im Schwarzen Meer einzustellen. Diese Vereinbarung wurde jedoch durch die anhaltenden Kämpfe untergraben.
Die Verhandlungen wurden ursprünglich durch eine Waffenruhe initiiert, die Putin am 18. März 2025 ankündigte. Diese sollte für 30 Tage gelten, jedoch kam es während der Gespräche in Riad zu wiederholten Verletzungen. Selenskyj kritisierte Russland scharf und erklärte, dass Angriffe auf die Infrastruktur trotz der angeblich bestehenden Vereinbarungen fortgesetzt wurden.
Zusätzlich ist das US-Außenministerium bestrebt, eine dauerhafte Waffenruhe zu erwirken. Dazu zählen auch humanitäre Maßnahmen, wie der Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückführung ukrainischer Kinder, die durch den Konflikt verschleppt wurden.
Ingesamt bleibt die Situation zwischen Russland und der Ukraine angespannt, während beide Seiten sich weiterhin gegenseitig beschuldigen, die Vereinbarungen nicht einzuhalten. Es bleibt abzuwarten, ob die internationalen Bemühungen um Frieden fruchtbare Ergebnisse zeitigen werden.