
Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, ist am heutigen Ostermontag, den 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren verstorben. Nach einem 38-tägigen Krankenhausaufenthalt, in dessen Verlauf er an einer Lungenentzündung litt, gab der Vatikan seinen Tod um 7:35 Uhr bekannt. In einer Mitteilung hieß es, er sei „in das Haus des Vaters zurückgekehrt“.
Die letzte öffentliche Erscheinung von Franziskus fand am Ostersonntag statt, als er vor zehntausenden Gläubigen den Segen „Urbi et Orbi“ sprach. Dabei wirkte er jedoch deutlich geschwächt.
Lebenswerk und Vermächtnis
Jorge Mario Bergoglio, wie Franziskus mit bürgerlichem Namen hieß, wurde 2013 zum Papst gewählt und war der erste nicht-europäische Kirchenoberhaupt seit über 1.200 Jahren. Während seiner Amtszeit widmete er sich den Herausforderungen der modernen Welt und repräsentierte ungefähr 1,4 Milliarden katholische Gläubige weltweit. Sein Lebenswerk war dem Dienst des Herrn und der Kirche gewidmet.
Franziskus trat die Nachfolge von Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) an, der 2022 verstarb. Historiker verweisen darauf, dass die Vorlieben für Papsttypen sich gewandelt haben. Die heutige Erwartung ist ein Papst mit Charisma und politischem Gewicht, ähnlich wie Franziskus, der in seinem Auftreten mit Johannes XXIII. verglichen wird.
Der Wandel im Papsttum
Jörg Ernesti, Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte und Autor eines Buches über die Geschichte der Päpste seit 1800, weist darauf hin, dass seit der Jahrhundertwende 1800 insgesamt 16 Päpste im Amt waren. Die Zeit seit 1800 ist geprägt von einer „Neuerfindung“ des Papsttums, insbesondere durch den Verlust des Kirchenstaates im Jahr 1870. Die Päpste positionierten sich zunehmend als neutrale Akteure in der internationalen Politik.
Die mediale Präsenz der Päpste hat sich stark verändert, und die Erwartungen an zukünftige Päpste sind hoch. Ernesti spricht von einer möglichen Herausforderung für ökumenische Gespräche und beschreibt die Lehre der Päpste als „halbierte Moderne“. Franziskus wird als ein Papst gesehen, der inhaltlich an Paul VI. anknüpft, während Benedikt XVI. als Übergangspapst betrachtet wird.
In den kommenden Jahren erwartet Ernesti, dass Themen wie Synodalität und die Stärkung der Ortskirchen an Bedeutung gewinnen werden.
Der Tod von Papst Franziskus lässt die katholische Kirche in einer Zeit des Wandels zurück, in der hohe Erwartungen an seine Nachfolger gestellt werden. Seine Philosophie und sein Ansatz zur weltweiten Kirche werden weiterhin in den Herzen der Gläubigen nachhallen.
Für weitere Informationen über Franziskus‘ Leben und sein Vermächtnis können Sie Nordkurier oder Katholisch.de konsultieren.