
Die Morde an Sharon Tate und ihren Freunden im August 1969 sind eines der erschreckendsten Kapitel der amerikanischen Kriminalgeschichte. Diese tragischen Ereignisse wurden 2019 im Film „Once Upon a Time in Hollywood“ von Quentin Tarantino thematisiert, der im August 2019 in Berlin Premiere feierte. Der Film versetzt die Zuschauer in die 1960er-Jahre und fokussiert sich auf die grausamen Taten der Anhänger des Kultführers Charles Manson.
Sharon Tate, die prominente Schauspielerin und Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski, war mehr als acht Monate schwanger, als sie in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1969 im Haus in Cielo Drive ermordet wurde. Diese gewaltsamen Morde wurden von Mitgliedern von Mansons „Familie“ geplant und ausgeführt. In dieser Nacht verloren nicht nur Tate, sondern auch vier weitere Menschen, darunter der Hairstylist Jay Sebring, ihr Leben. Der Schrecken der Taten wurde noch verstärkt, als die Täter, angeführt von Charles „Tex“ Watson, mit Tates Blut an die Haustür das Wort „PIG“ schrieben.
Die grausamen Taten
Die Nacht der Morde begann, als Manson Watson und andere Anhänger befahl, Tates Haus aufzusuchen und alle dort Anwesenden zu töten. Die Situation eskalierte schnell. Zunächst erschossen sie Steven Parent, einen 18-Jährigen, der zufällig in der Nähe war. Anschließend wurden die vier Personen im Haus gefesselt und in das Wohnzimmer gebracht. Während die Angreifer unerbittlich zuschlugen, versuchten Frykowski und Folger zu fliehen, wurden jedoch verfolgt und ebenfalls getötet, was die Grausamkeit der Tat unterstrich.
In der folgenden Nacht setzten Manson und seine Anhänger ihre blutige Spur fort und suchten nach weiteren Opfern. Sie wählten das Haus von Leno und Rosemary LaBianca aus, wo die Brutalität der Angriffe sich erneut zeigte. Diese Morde erzeugten Panik in Los Angeles, nicht nur aufgrund ihrer brutalsten Natur, sondern auch wegen des Kontextes, der die Gesellschaft in dieser Zeit erfasste.
Nachwirkungen der Morde
Die Taten schockierten nicht nur die Hollywood-Gemeinschaft, sondern hatten weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft der späten 1960er Jahre. Der Einfluss der Morde ist bis heute spürbar. Joan Didion, eine bedeutende Schriftstellerin, reflektierte in ihrem Essay „The White Album“ über die Ereignisse, und beschrieb, wie die Morde viele als das Ende einer optimistischen Ära wahrnehmen ließen. Sie stellte fest, dass die Atmosphäre von Angst und Paranoia die Gesellschaft prägte.
Die Polizei hatte zunächst Schwierigkeiten, einen Zusammenhang zwischen den Morden herzustellen, was zu Spekulationen rund um Drogenhandel und andere kriminelle Aktivitäten führte. Schließlich führte die Verhaftung der Kultmitglieder im Jahr 1969 zur Aufdeckung der Verbrechen, und die Morde wurden mit Charles Manson verbunden. Im Jahr 1971 wurden er und mehrere seiner Anhänger für alle Morde verurteilt. Die Todesurteile, die ursprünglich verhängt wurden, wurden später in lebenslange Haft umgewandelt.
Die Verurteilungen und die Berichterstattung über die Morde führten zu einem anhaltenden Interesse an den Ereignissen und zu einem tiefen Verständnis für die Gewalttaten, die in dieser Zeit stattfanden. Der Fall bleibt ein Hinweis auf die dunklen Seiten der glamourösen Welt Hollywoods und zeigt eindringlich die Komplexität menschlicher Gewalt und Trauer. Eine der letzten Entwicklungen im Fall war die frühere Gewährung von Parole für Leslie Van Houten im Jahr 2023, die den langen rechtlichen Kampf der Manson-Anhänger um Gnade reflektiert.