
Am 22. April 2025 ereignete sich in Hamm ein schwerer Verkehrsunfall, verursacht von einem 24-jährigen Mann, der unter dem Einfluss von Drogen stand und keine Fahrerlaubnis hatte. Der Unfall ereignete sich an einer Kreuzung, als der junge Fahrer mit einem gemieteten Fahrzeug in das Auto einer 50-jährigen Fahrerin und ihrer 22-jährigen Beifahrerin krachte. Die beiden Frauen wurden bei dem Zusammenstoß leicht verletzt und waren im Fahrzeug eingeklemmt. Feuerwehrkräfte mussten herbeigeilt werden, um sie zu befreien, bevor sie ambulant im Krankenhaus behandelt wurden. Der Unfallverursacher flüchtete zunächst zu Fuß, wurde aber wenige Minuten später von der Polizei gefasst. Im Kofferraum seines Fahrzeugs entdeckten die Beamten Betäubungsmittel, was die Ermittlungen gegen ihn aufgrund von Verkehrsdelikten sowie dem Besitz von Drogen weiter anheizte. Sein Beifahrer konnte hingegen entkommen und blieb vorläufig unbekannt.
Die Polizei kündigte an, dass gegen den 24-Jährigen sowohl wegen der Drogeneinwirkung während der Fahrt als auch wegen des Fahrens ohne gültige Lizenz ermittelt wird. Laut faz.net ist das Fahren unter Drogeneinfluss in Deutschland eine ernsthafte Ordnungswidrigkeit, die bei einem nachgewiesenen Verstoß mit Geldstrafen und Fahrverboten geahndet wird.
Drogen im Straßenverkehr: ein wachsendes Problem
Die Teilnahme am Straßenverkehr unter Einfluss illegaler Drogen, wie Cannabis, Kokain oder Amphetamin, ist laut der Polizei Beratung eine Ordnungswidrigkeit, selbst wenn keine Ausfallerscheinungen festgestellt werden. Darunter fallen beispielsweise Geldbußen von bis zu 1.500 Euro und ein Fahrverbot von 1 bis 3 Monaten. Bei drogenbedingten Fahrfehlern oder Gefährdungen Dritter kann dies sogar eine strafbare Handlung sein, die mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet wird.
Die Statistiken zeigen einen alarmierenden Anstieg der Drogenfahrten in Deutschland. Im Jahr 2021 wurden rund 36.882 Drogenfahrten registriert, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu 2004, als noch 24.700 Drogenfahrten erfasst wurden. Dieser Anstieg wird zum Teil auf gesetzliche Veränderungen und Schulungen für Polizeibeamte zurückgeführt, um Drogenerkennung und -ahndung zu verbessern, so drogen.dvr.de.
Ursachen und Prävention
Die gesetzlichen Regulierungen haben sich seit den 1990er Jahren erheblich geändert. Vor 1990 wurde das Fahren unter Drogeneinfluss nur bei nachgewiesener Fahruntüchtigkeit geahndet. Mit der Einführung von Grenzwerten für bestimmte Drogen ist es der Polizei nun möglich, auch ohne konkrete Anzeichen von Fahruntüchtigkeit Eignungszweifel an die Fahrerlaubnisbehörde zu melden.
Ein besorgniserregender Aspekt ist die Dunkelziffer unentdeckter Drogenfahrten, die vermutlich hoch ist. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass 29 % der befragten Gymnasiasten und Diskothekenbesucher angaben, unter Drogeneinfluss gefahren zu sein. Eine verstärkte Präventionsarbeit und Aufklärung sind daher notwendig, um das Bewusstsein für die Gefahren des Drogenkonsums im Straßenverkehr zu schärfen.