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Abschiebung der Familie Doğan: Remscheider Bürger fordern Hilfe!

Die Familie Doğan aus Remscheid, Nordrhein-Westfalen, steht im Mittelpunkt umstrittener Abschiebungsbemühungen der Bundesregierung. Die Doğans, eine kurdische Familie, sind seit 2018 in Deutschland und haben sich hier gut integriert. Ihre Situation eskalierte Mitte März, als vier von acht Familienmitgliedern, darunter die Mutter Saadec, von Beamten mitgenommen wurden. Der Vater Nezir, 55 Jahre alt, sprang in einem verzweifelten Versuch, die Abschiebung zu verhindern, vom Balkon und fiel aus zehn Metern Höhe. Dabei zog er sich mehrere Verletzungen zu, darunter Brüche an Arm, Rippen und Rücken. Er wurde entlassen und erhält seither Physiotherapie sowie psychische Unterstützung, leidet jedoch weiterhin unter starken Schmerzen.

Die Doğan-Familie setzt sich aus insgesamt acht Mitgliedern zusammen. Neben Nezir und Saadec gehören dazu ihre Kinder: Mizigin (23), Nazdar (22), Elif (19), Azad (17), Melek (13) und Berat (7). Die älteren Geschwister sind alle in verschiedenen beruflichen Ausbildungen tätig oder arbeiten bereits. Mizigin ist medizinische Fachangestellte und Nazdar arbeitet als Pflegekraft in einer psychiatrischen Klinik. Elif befindet sich in einer Ausbildung zur Pflegekraft und Azad wird Bäcker. Die beiden jüngeren Kinder, Melek und Berat, sind Schüler. Ihre Integration zeigt sich auch in ihrer aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in Deutschland.

Petition zur Unterstützung der Familie

Um die Rückführung der abgeschobenen Mitglieder zu fördern, wurde am 20. März eine Petition von Önder Bariscioglu ins Leben gerufen. Diese Petition richtet sich an den Oberbürgermeister von Remscheid, Burkhard Mast-Weisz. Bislang haben fast 2.000 Menschen unterschrieben, darunter über 850 aus Remscheid. Ziel ist es, 1.300 Unterschriften zu sammeln, um die Petition direkt an die Stadtspitze zu übergeben. Unterstützer der Petition argumentieren, dass die Trennung der Familie unmenschlich sei und fordern, dass alle Mitglieder der Familie Doğan wieder vereint werden.

Die politische Verfolgung des Vaters in der Türkei spielt eine entscheidende Rolle in der Abschiebung. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat den Asylantrag der Familie abgelehnt, obwohl sie in Deutschland als gut integriert gelten und in Berufen arbeiten, in denen Fachkräftemangel herrscht. Daher ist auch der Aufruf zur Unterstützung der Petition nicht nur eine Frage der Familieneinheit, sondern auch der gesellschaftlichen Verantwortung, die Migranten und Flüchtlinge in Deutschland zuteilwerden sollte.

Integrationspolitische Perspektiven

Der Fall der Familie Doğan verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen viele Migrantenfamilien in Deutschland konfrontiert sind. Laut einer Studie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge über die Integration von Migrantinnen sehen sich viele mit hohen Anerkennungsanforderungen in ihren Berufen konfrontiert. Dies betrifft insbesondere Frauen, die häufig in Berufen mit Qualifikationshürden arbeiten möchten. Zudem spielen fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten eine wesentliche Rolle, die die Teilhabe an Integrations- und Sprachkursen beeinträchtigen können. Die Integrationsstrategie Deutschlands soll die Erwerbsbeteiligung von Migrantinnen und geflüchteten Frauen steigern.

Angesichts der aktuellen Umstände ist es entscheidend, dass die Doğan-Familie nicht nur rechtlichen Beistand erhält, sondern auch gesellschaftliche Unterstützung durch solche Initiativen wie die Petition, die nicht nur die Rückführung geforderter Familienmitglieder anstrebt, sondern auch für ein besseres Verständnis und eine stärkere Integration von Migranten in Deutschland plädiert.

Statistische Auswertung

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Remscheid, Deutschland
Beste Referenz
derwesten.de
Weitere Infos
openpetition.de

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