
Der Kalterer See in Südtirol ist ein beliebtes Ausflugsziel, das sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen große Anziehungskraft ausübt. Doch die Diskussion über den freien Zugang zu diesem Naturhighlight dominiert seit einiger Zeit die öffentliche Debatte. Aktuell ist der Zugang zum See über einen kleinen Steg im Lido möglich, jedoch fällt hierfür eine Gebühr von 10 Euro pro Tageskarte für Erwachsene an. Diese Regelung sorgt für Unmut, und so wurde im September 2023 eine Petition an Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bürgermeisterin Getrude Benin gestartet, die einen kostenfreien Zugang zum Kalterer See fordert, wie tz.de berichtet.
In der bevorstehenden Bürgermeisterwahl am 4. Mai stehen Fragen rund um den Zugang zu diesem beliebten See im Mittelpunkt. Drei Kandidaten äußern sich zu dem Thema, wobei Christoph Pillon von der SVP die Herausforderung erkannt hat, einen geeigneten Standort für einen freien Zugang zu finden. Er plant jedoch eine Erweiterung des bestehenden Zugangs. Werner Atz von der Bürgerliste schlägt vor, die Bürger in den Ideenfindungsprozess einzubeziehen, äußert aber Bedenken hinsichtlich des Ostuferareals. Dietmar Zwerger vom Bündnis Kaltern spricht sich dagegen aus, einen neuen Zugang am Ostufer zu schaffen und möchte stattdessen den aktuellen Zugang aufwerten.
Der Kalterer See und seine Besonderheiten
Der Kalterer See ist der größte natürliche Badesee in Südtirol, mit einer eindrucksvollen Länge von 1,8 km und einer Breite von 0,9 km. Die maximale Tiefe beträgt 5,6 m und im Sommer erreicht die Wassertemperatur bis zu 28 °C, was den See zum wärmsten Alpensee macht. Das Ostufer des Kalterer Sees ist jedoch problematisch, da es ein Militärareal beinhaltet, das als ungeeignet für den Zugang erachtet wird, vor allem aufgrund mangelnder Infrastruktur.
Die Diskussion um den Zugang ist Teil eines größeren Trends in Südtirol, der auch andere Regionen betrifft. Das Eggental, bekannt für seine atemberaubende Natur und als Geheimtipp für Wanderer und Biker, bietet mit seiner Lage im UNESCO-Welterbe Dolomiten eine Vielzahl an Aktivitäten. Dort gibt es ein ausgedehntes Wanderwegenetz von über 500 Kilometern und zahlreiche Aufstiegsanlagen, die einen schnellen Zugang zu den Bergen ermöglichen. Diese Region zieht viele Familien an, die die unberührte Natur und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten schätzen, wie 55plus-magazin hervorhebt.
Touristische Attraktionen im Eggental
Der Karer See, auch als „Lec de ergobando“ bekannt, ist berühmt für sein einzigartiges Farbenspiel und die Spiegelungen der Nordwände des Latemar. Die Region hat zudem eine hohe Übernachtungskapazität mit rund 5.000 Gästebetten, verteilt auf 17 4-Sterne-Hotels und 45 3-Sterne-Hotels, viele davon familiengeführt. Von der kleinen Gemeinde bis zur Naturerfahrung hat das Eggental für jeden etwas zu bieten: Sechs Aussichtspunkte, die als „Bergkino“ fungieren, ermöglichen Panoramablicke auf die Dolomiten.
Für bikende Gäste ist das Eggental hervorragend ausgestattet, mit Radtransport und spezialisierten Hotels. Die Latemar-Umrundung ist ein beliebter Mountainbike-Klassiker, der sowohl für Einsteiger als auch für Familien geeignet ist. Zudem sorgt die geringe Lichtverschmutzung der Region für einen beeindruckenden Blick auf den Sternenhimmel, während das „Erste Europäische Sternendorf“ mit seinen Attraktionen zu einem interessanten Ziel für Touristen wird.
Die bevorstehenden Entscheidungen rund um den Kalterer See könnten weitreichende Auswirkungen auf den Tourismus und die Umwelt in der Region haben. Die kommenden Wochen werden aufzeigen, inwiefern die Stimmen der Bürger Gehör finden und ob der Zugang zu einem der schönsten Seen Südtirols tatsächlich verändert wird.