
Die Restaurierung des ehemaligen Staatsratsgebäudes der DDR am Schlossplatz in Berlin erhält finanzielle Unterstützung in Höhe von 35 Millionen Euro. Diese Mittel sind für den Umbau und die Renovierung des westlichen Flügels vorgesehen, der historisch die Versammlungshalle des Staatsrats und ein Kino für Filmzensur beherbergte. Die ESMT (European School of Management and Technology), die seit 2002 ihren Sitz in diesem historischen Bau hat, wird damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung eines fulminanten Kulturdenkmals leisten. Laut Informationen von ESMT ermöglicht die finanzielle Unterstützung eine umfassende Restaurierung, die den Erhalt der charakteristischen Oberflächen und architektonischen Merkmale zum Ziel hat.
„Dieses Projekt ist ein bedeutender Schritt für die Erhaltung unseres kulturellen Erbes“, betont Jörg Rocholl, Präsident der ESMT. Er weist darauf hin, wie wichtig die Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und die Villum Foundation ist. Diese Erneuerung trägt nicht nur zur Revitalisierung des Gebäudes bei, sondern öffnet auch einen Teil deutscher Geschichte für die Öffentlichkeit. Anlässlich des 40. Jubiläums der DSD wurde die Unterstützung der Villum Foundation am 17. April 2025 offiziell bekannt gegeben.
Historisches Erbe und moderne Nutzung
Das ESMT-Gebäude ist seit seiner Gründung im Jahr 2002 ein Ort, an dem Bildung, Forschung und Kultur aufeinandertreffen. Die historische Bedeutung des Gebäudes ist dabei nicht zu unterschätzen, insbesondere angesichts der umfangreichen Renovierungsarbeiten, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden. Die historischen Räume wurden für Bildungszwecke umgestaltet: die frühere Bankett-Halle wurde in zwei Vorlesungssäle umgewandelt und der ehemalige Speisesaal dient nun als Auditorium für 360 Personen. Auch die Bibliothek hat ihren Platz gewechselt und ist nun im ehemaligen Empfangsraum des Botschafters untergebracht.
Darüber hinaus ist das Erdgeschoss des Gebäudes der Öffentlichkeit zugänglich, mit einem Buchladen, einem Restaurant und einem Café. Die Renovierungen umfassten die Erneuerung von Sanitär- und Heizungsanlagen, den Austausch von Fenstern sowie die Reinigung der Sandsteinfassade. Sogar ein Bunker aus den Zeiten der DDR wurde damit versiegelt. Dieser Bunker, der mit rotem Samt-Tapet dekoriert ist, enthält mehrere Zimmer und einen Zugang zu einem 30 Meter langen Tunnel, der im Innenhof endet.
Kulturelle und internationale Zusammenarbeit
Andreas Grabsch von der DSD hebt die internationale Zusammenarbeit hervor, die für den Erhalt bedeutender architektonischer Denkmäler unerlässlich ist. Die Restaurierung des ehemaligen Staatsratsgebäudes wird als Beispiel dafür angesehen, wie solche Denkmale nicht nur bewahrt, sondern auch nachhaltig genutzt werden können. Dies entspricht den aktuellen Bestrebungen zum Schutz und Erhalt kultureller Erbes, wie sie auch in der digitalen Archäologie zum Ausdruck kommen.
Ein zentraler Aspekt dabei ist die Digitalisierung und systematische Erfassung von Informationen. Dies wird als entscheidend angesehen, um die nachhaltig Bewahrung des kulturellen Erbes zu gewährleisten. Die Bedeutung von denkmalpflegerischen Registern und digitalisierten Inventaren wird immer mehr erkannt, um gefährdete Stätten zu dokumentieren und zu schützen. Beispiele aus der Praxis zeigen, wie wichtig dieser Schritt für den globalen Kulturgutschutz ist, sei es durch moderne Methoden oder digitale Dokumentationswerkzeuge.