
Der verstorbene Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren in seiner Residenz Santa Marta im Vatikan gestorben. An seinem offenen Sarg in der Kapelle, wo er viele Frühmessen zelebrierte, nehmen nun Kardinäle, Angehörige der Kurie und Angestellte des Vatikans Abschied. Der Leichnam des Papstes, der ein rotes Gewand und eine weiße Bischofsmitra trägt, ist umgeben von Mitgliedern der Schweizer Garde, die Wache halten. Der Sarg steht vor einem Altar, an dem Franziskus häufig gebetet hat und auf dem ein Rosenkranz um seine gefalteten Hände liegt. Der Tod wurde nach einer langen Krankheit festgestellt, die mit einem Hirnschlag endete, nachdem Franziskus zuvor 38 Tage wegen einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus verbracht hatte.
Der Tod des Papstes wird von zahlreichen Trauerfeierlichkeiten begleitet. Kardinäle haben sich im Vatikan versammelt, um die Feiern und die Beisetzung zu planen. Der Leichnam von Franziskus soll voraussichtlich am Mittwoch in den Petersdom überführt werden, wo Gläubige die Möglichkeit haben werden, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Die Trauerfeier ist für kommenden Samstag geplant, und Staatsgäste aus aller Welt, einschließlich US-Präsident Donald Trump, werden zu der Zeremonie erwartet. Es wird betont, dass die Feierlichkeiten bescheidener ausfallen werden als bei früheren Päpsten. Auch die Bestattung erfolgt auf Wunsch des verstorbenen Papstes nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, wo nur sein Name, „Franciscus“, auf dem Grab stehen wird.
Beisetzungsdetails und Traditionen
Die Beisetzung wird in einem einfachen Holzsarg aus Zypressenholz erfolgen, der zusammen mit einem inneren Zinnsarg ausgestattet ist. Auf Grabbeigaben wie Münzen und Pallien wird ebenfalls Wert gelegt. Die Generalkongregationen der Kardinäle werden den genauen Zeitpunkt der Beisetzung festlegen, der zwischen dem vierten und sechsten Tag nach dem Tod stattfinden soll. Während dieser Zeit, die als Sedisvakanz bezeichnet wird, darf keine wichtigen Entscheidungen im Vatikan getroffen werden. In dieser Phase leitet das Kardinalskollegium die katholische Kirche, hat jedoch keine Jurisdiktion in Papstangelegenheiten.
Der Ablauf nach dem Tod eines Papstes wird durch die Apostolische Konstitution „Universi Dominici Gregis“ geregelt, die bereits 1996 von Papst Johannes Paul II. eingeführt und 2013 von Papst Benedikt XVI. aktualisiert wurde. Zu den Traditionen gehört das Hammerritual zur Bestätigung des Todes, welches jedoch seit 2005 abgeschafft wurde. Der Camerlengo, in diesem Fall Kardinal Kevin Farrell, spielt eine entscheidende Rolle im offiziellen Protokoll, indem er den Tod des Papstes feststellt und die entsprechenden Mitteilungen an andere Kardinäle, Vatikan-Botschafter und Staatschefs weitergibt.
Wahl des neuen Papstes
Die Wahl eines neuen Papstes erfolgt in einem Konklave, das üblicherweise 15 bis 20 Tage nach dem Tod des Papstes beginnt. Dazu müssen 135 wahlberechtigte Kardinäle unter 80 Jahren anwesend sein. Es wird eine Zweidrittelmehrheit benötigt, um einen neuen Papst zu wählen. Dies wird symbolisch durch den weißen Rauch verkündet, der den Abschluss der Wahl signalisiert, gefolgt von der Ansage „Habemus Papam“. Bis zur Wahl bleibt die katholische Kirche unter der Verwaltung des Kardinalskollegiums.
Papst Franziskus wird von vielen als „leuchtendes Zeichen der Hoffnung“ gewürdigt, eine Sichtweise, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilt. Kardinal Reinhard Marx betont die Bedeutung eines verbindenden Nachfolgers, der den katholischen Glauben in Zeiten der Unsicherheit leiten kann. Weltweit bekennen sich über 1,4 Milliarden Menschen zum katholischen Glauben, die nun auf die Wahl und den kommenden Nachfolger des Apostels Petrus blicken. Die Zeit der Trauer wird eingeleitet von der Novendiales, einer neuntägigen Trauerzeit, die den Gläubigen Raum für Reflexion und Gedenken an den verstorbenen Papst gibt.