
Am Sonntagnachmittag, dem 20. April 2025, ereignete sich am Göhrener Dreieck ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine 65-jährige Urlauberin aus Sachsen-Anhalt mit ihrem Pedelec schwer verletzt wurde. Der Vorfall, der sich gegen 13.30 Uhr ereignete, schockierte nicht nur die Anwesenden, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit von Radfahrern auf. Die Fahrradfahrerin wollte eine Straße überqueren und bremste stark, was dazu führte, dass sie über den Lenker fiel und gegen einen BMW prallte.
Die schwer verletzte Frau wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht. Zeugenaussagen zufolge hatte sie während der Fahrt keinen Helm getragen. Diese Tatsache sorgt für Besorgnis, da das Tragen eines Helms als wesentliche Maßnahme zur Vermeidung schwerer Kopfverletzungen gilt. In Bezug auf den Vorfall appelliert die Polizei eindringlich an Zweiradfahrer, einen Helm zu tragen, um Risiken zu minimieren.
Die Rolle des Helms in der Verkehrssicherheit
Das Polizeipräsidium Neubrandenburg plant in den kommenden Sommermonaten eine Kampagne zur Helmtragepflicht für Fahrradfahrer. Revierleiter Mario Ulrich betonte die Wichtigkeit des Helmtragens, um Kopfverletzungen bei Unfällen erheblich zu reduzieren. Eine Analyse hat gezeigt, dass Radfahrende mit Helm in der Regel nur leichte Kopfverletzungen erleiden, während das Fehlen eines Helms schwerwiegendere Folgen haben kann.
Statistiken aus Deutschland belegen, dass im Jahr 2021 knapp 32 Prozent der Radfahrenden regelmäßig einen Helm trugen, was einem Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend ist die Helmtragequote bei älteren Radfahrern; über 65-Jährige stellten 2019 mehr als die Hälfte der tödlich verunglückten Radfahrenden. Bei Pedelecs lag der Anteil sogar bei 72 Prozent.
Wachsende Unfallzahlen und das Potenzial zur Verbesserung
In den letzten Jahren sind die Unfallzahlen von Pedelec-Nutzern stark gestiegen, von 5.100 im Jahr 2017 auf 10.600 im Jahr 2019. Dies verdeutlicht das wachsende Risiko, dem insbesondere ältere Radfahrende ausgesetzt sind. Eine Studie von HFC Human-Factors-Consult GmbH aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass das Tragen eines Helmes 20 bis 80 Prozent der Kopfverletzungen bei Radfahrenden verhindern kann.
- Helmquote insgesamt: 32%
- Helmquote bei Kindern (6-10 Jahre): 78%
- Helmquote bei Jugendlichen (11-16 Jahre): 38%
- 31- bis 40-Jährige: Anstieg von 15% auf 30%
Die Umfrage von TNS Emnid zeigt zudem, dass 66 Prozent der Radfahrenden keinen Helm tragen, während 24 Prozent angaben, dies zu tun, wenn es die Frisur nicht beeinträchtigt. Eine der Herausforderungen ist es, das Bewusstsein für die Gefahren des Radfahrens ohne Helm zu schärfen und eine Kultur des Helmtragens zu fördern.
Betrachtet man die Mehrheit der Radunfälle, bei denen über 75 Prozent der Radfahrenden von Pkw getroffen wird, verdeutlicht dies den dringenden Handlungsbedarf. Insgesamt starben 2019 175 Radfahrende durch Pkw-Unfälle, während die Dunkelziffer bei Alleinunfällen hoch ist. Die Kampagne zur Helmtragepflicht könnte also einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit leisten, besonders für die verletzlichen Gruppen auf unseren Straßen.
Ostsee-Zeitung sowie weitere Quellen betonen die Notwendigkeit, Radverkehrsstrategien zu implementieren und die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen, um der steigenden Zahl von Unfällen entgegenzuwirken und die Verantwortung für Sicherheit im Straßenverkehr gerecht zu verteilen.
Zusätzliche Informationen zu Helmtragequoten und den damit verbundenen Risiken finden sich in verschiedenen Studien, die die Wichtigkeit des Helmtragens unterstreichen und klar zeigen, dass Prävention der Schlüssel zu mehr Sicherheit im Verkehr ist.